Macabros Nr. 63: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros Nr. 63: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan


Die ANTOINETTA, die im Pazifischen Ozean zwischen Hawaii und den Galápagosinseln auf den Wellen schaukelte, segelte unter italienischer Flagge. Sie gehörte dem reichen Reeder Vittorio de Seneca, einem Playboy per Excellence und im internationalen Jet- Set bekannt für exzentrische Ideen. De Senecas Partys und Abenteuer waren in alter Munde und tauchten in den Klatschspalten der Boulevardpresse und einschlägiger Blätter auf. Daß alles an die Öffentlichkeit sickern konnte, daran war der Reeder selbst schuld. An seinen Unternehmungen nahm stets mindestens ein Journalist teil. Der durfte dann brühwarm und nach Herzenslust über alles berichten, was die Leute in de Senecas Freundes- und Bekanntenkreis trieben und erlebten.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Unweit von Marlos, der unsichtbaren Insel, auf der Björn Hellmark und seine Freunde Zuflucht gefunden haben, entsteht durch einen Vulkanausbruch ein neues Eiland: Die Insel Kh'or Shan. Susan Andrews und Mike Randok, zwei Prominente die mit einem Fesselballon den Pazifik überfliegen wollen, um ihr lädiertes Image aufzupolieren, werden Zeuge der Geburt von Kh'or Shan und stürzen mit ihrem Gefährt ab. Kurz darauf verschwindet Susan durch eine Nebelwand in einer anderen Dimension, während Mike von flammenden Gestalten angegriffen wird: Den Feuerbestien von Kh'or Shan. Die Dämonen machen Mike zu einem der ihren. Auch Susan droht in der anderen Dimension Opfer der Feuerbestien zu werden, doch da erscheint Björn Hellmark, der mit seinen Freunden die Geburt der Insel von Marlos aus beobachtete. Björn gelingt es zwar Susan zu retten, doch dabei rutschen beide durch einen Krater in das Innere von Kh'or Shan. Eine Rückkehr in die normale Welt ist in diesem Fall auch Macabros nicht möglich, denn als Björn durch die Nebelwand schritt, um Susan zu finden, stellt er fest, dass sie nur nach einer Seite hin durchlässig ist. Zur selben Zeit stattet Björns Freund Rani Mahay, dem Sprachwissenschaftler Bert Merthus einen Besuch ab. Merthus hat Björn schon wertvolle Dienste erwiesen, als er das Buch der Gesetze entschlüsselte, welches die Prophetien des versunkenen Kontinents Xantilon enthält. Rani wird in Marbella, wo sich Merthus zur Zeit aufhält, von der örtlichen Polizei festgenommen. Er steht unter dem dringenden Verdacht den Professor ermorden zu wollen. Der ist nur durch viel Glück einem Anschlag entgangen, liegt aber seitdem im Krankenhaus. Rani kann die Polizisten davon überzeugen, dass er mit Merthus sprechen darf. Dieser testet Mahay mit einem Amulett, welches er kürzlich entdeckte und bestätigt dadurch, dass Rani ein echter Mensch und kein Dämon ist. Doch damit ist die Gefahr noch nicht gebannt, denn Merthus ist am Ende seiner Kräfte und kann Rani noch wertvolle Hinweise geben bevor er stirbt. Dadurch fällt der Verdacht erneut auf den Inder, Merthus ermordet zu haben. Währenddessen vernimmt Carminia Brado, die Gefährtin Björn Hellmarks, auf Marlos den Lockruf von Kh'or Shan und begibt sich gleichfalls auf die Insel der Feuerbestien...


Meinung:
Der neue Zyklus beginnt gleich temporeich, mit viel Action und dem nötigen Schuss Horror-Atmosphäre. Die Feuerbestien stellen sich als unüberwindbare Gegner heraus, die allein durch Berührung einen Menschen zu den ihrigen machen können und selbst Wasser kann das magische Feuer nicht löschen. Die Macht der Feuerbestien wird Eindrucksvoll bewiesen, als sie anfangs eine Yacht angreifen. Natürlich kommen dem Leser diese Szenen sofort bekannt vor, denn erst im vorangehenden Band wurde eine Yacht durch dämonische Mächte attackiert (siehe Band 59). Allerdings könnten sich die Angreifer nicht stärker unterscheiden, denn in Band 59 waren es menschenfressende Schatten, während es hier die Feuerbestien sind. Die Idylle der Insel Marlos steht als krasser Gegensatz zu der Brutalität und Kompromisslosigkeit der Dämonen, die dieses Mal quasi direkt vor der Haustür stehen. Dem Inder Rani Mahay fällt in diesem Abenteuer eine wenig dankbare Aufgabe zu, denn er wird nicht nur zum Mordverdächtigen, nein, er muss auch mit zusehen, wie sein alter Freund Bert Merthus stirbt. Obwohl der Tod des Professors nicht besonders spektakulär in Szene gesetzt wurde, berührte er mich sehr. Das liegt vermutlich daran, dass ich den Charakter noch von den Hörspielen her kenne und er dort sehr sympathisch und liebenswert dargestellt wurde. Eine echte Großvater-Figur, die leider zum Opfer dämonischer Mächte wurde. Rani nimmt sich auch kurz Zeit zum Trauern, obwohl er sie diesmal wirklich nicht hat, denn die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Aber gleichzeitig verleiht der Tod Merthus' der Serie den nötigen Schuss Authentizität, denn auch Björn und seine Freunde können nicht immer rechtzeitig zur Stelle sein, um die Dämonen in ihre Schranken zu verweisen. Das beweist wieder einmal, wie komplex und anspruchsvoll diese recht kurzlebige Heftromanserie ist.


Besonderheiten:
Die Insel Kh'or Shan steigt aus den Fluten des Pazifik.
Erster Auftritt der Feuerbestien.
Professor Bert Merthus stirbt in einem Krankenbett, nachdem er durch schwarze Magie geschwächt wurde.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Eine der Feuerbestien steigt aus den Klüften von Kh'or Shan. Besser hätte man das karstige Eiland und einen seiner Bewohner nicht malen können.


Coverbewertung:
4 Kreuze