Macabros Nr. 66: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros Nr. 66: Die Monsterstürme von Kh'or Shan


"Da ist etwas faul, Mister Grain. Ich bin mir ganz sicher ... ", sagte der Mann am Telefon mit heiserer Stimme.Ted Morton wirkte nervös, obwohl er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Der fünfundzwanzigjährige freiberufliche Reporter hatte schon oft für die "Weekly Sensations" geschrieben. Seine Berichte und Reportagen waren beliebt, Morton im Verlag bekannt wie ein bunter Hund. "Was macht Sie so sicher?" fragte der Gesprächspartner am anderen Ende der Strippe. Es war Edmond Grain, Chefredakteur der "Weekly Sensations ". Dieses Blatt brachte alles, worüber andere Zeitschriften und Magazine nicht schrieben. Grain verstand es, Sensationen wirklich sensationell zu verkaufen. Die Art und Weise, wie er einen Bericht zusammenstellte, machte ihm so schnell keiner nach. Die Verkaufsauflagen waren ein untrügliches Zeichen dafür, daß Grain den Geschmack des Publikums kannte und voll traf.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Björn Hellmark und Rani Mahay untersuchen den neuentstandenen Teil Xantilons. Dabei bemerken sie, dass mittlerweile auch das amerikanische Militär Expeditions-Gruppe ausgesandt hat. Um einer Entdeckung zu entgehen fliehen die Freunde, werden aber kurz darauf von bizarren Monstertürmen angegriffen. Diese Wesen ziehen Björn und Rani in eine der mysteriösen Unterwasserstationen der Ursen. Dort findet Björn dank der Hilfe von Ranis kleinem Freund Whiss heraus, dass diese Monstertürme in Wirklichkeit gigantische Roboter sind. Doch wer hat sie erschaffen? Und zu welchem Zweck? Derweil wird auch ein Forschungsschiff angegriffen. Der Reporter Ted Morton entkommt nur knapp dem Zugriff eines Monsterturmes. In einem Militärkrankenhaus kommt er wieder zu sich. Der Geheimdienstler Mr. Brown zeigt Ted den Monsterturm als Miniatur-Ausgabe. Angeblich habe Morton diese Figur in seiner Hosentasche gehabt. Ted Morton traut den Typen nicht über den Weg und flieht aus seinem Zimmer. Zufällig entdeckt er den von Rani Mahay geretteten Ursen. Doch dann eskaliert die Situation, als der Monsterturm, der sich immer noch im Besitz von Mr. Brown befindet, plötzlich rasend schnell zu wachsen beginnt und Amok läuft ...


Meinung:
Wie so oft innerhalb der Serie startet der Roman mit einer neuen Handlung und unbekannten Charakteren, die dem Roman ein kleines Stück Unabhängigkeit geben sollen, da die Storys ansonsten ja eng verwoben sind. Auch in diesem Fall sollte man zumindest die letzten drei Bände kennen, um auf dem Laufenden zu sein. Nun kommt auch wieder der verletzte Urse ins Gespräch, der sogar einen Namen erhält und sich sehr selbstsicher gegenüber den Menschen verhält. Dan Shocker hat den Kontakt mit einer fremden, außerirdischen Rasse sehr glaubhaft geschildert. Sehr spannend ist auch der Part von Björn Hellmark, auch wenn die Darstellung des großen Kuppelsaals und des pulsierenden Lichtscheins, welches den Rhythmus von Ranis Herz kopiert, etwas kompliziert zu lesen war. Die titelgebenden Monstertürme sind eine hervorragende und sehr originelle Idee des Autors gewesen. Die Szene, in welcher einer dieser Türme außer Kontrolle gerät und auf der Krankenstation wütet, auf der auch der Urse behandelt wird, bietet Action und Dramatik pur. Darüber hinaus wird auch noch die Identität der geheimnisvollen Fremden gelüftet, die Björn im letzten Band rettete. Die Wahrheit ist allerdings nicht gerade erbaulich. Am Ende wird der Leser wieder einmal mit einem fiesen Cliffhanger abgespeist. Diese offenen Enden machen aber auch gleichzeitig den Reiz der Serie aus, denn man will immer weiterlesen, um zu wissen wie es weitergeht.
Fazit: Exzellente Fortsetzung des letzten Romans, der eher zum Durchschnitt gehörte. Die Monstertürme sind interessant und gefährlich gleichermaßen und liefern den Protagonisten filmreife Auseinandersetzungen. Ein Paradebeispiel für eine gelungene Mischung aus Horror, Fantasy und Science-Fiction.


Besonderheiten:
Soomyana wird als Apokalypta entlarvt.
Der Roman wurde in dem BLITZ-Paperback 29 "Monster-Türme" nachgedruckt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Beeindruckende Darstellung eines Monsterturms. Hervorragend gelungenes, düsteres Horror-Cover.


Coverbewertung:
4 Kreuze