Macabros Nr. 121: Höllenmarionetten

Macabros Nr. 121: Höllenmarionetten


Susan Kelly stand allein und ging einer geregelten Arbeit nach. Von Geburt Engländerin, lebte die Neununddreißigjährige in einem achtgeschossigen Neubau am Stadtrand von Utrecht. Susan Kelly schlief seit einiger Zeit schlecht. Freunde meinten scherzhaft, das hinge wohl damit zusammen, daß sie zuviel allein wäre und sich nicht mit Mann und Kindern herumärgern müsse, weshalb sie abends auch nicht todmüde ins Bett falle. Die Frau war Alleinsein und Einsamkeit gewohnt und fand ihr Leben in Ordnung. Nicht jeder war für die Ehe geschaffen, und Susan Kelly hätte sich nicht vorstellen können, ihre Privatsphäre und ihren Tagesablauf mit einem Partner teilen zu müssen. Sie führte die Störungen darauf zurück, daß sie wohl weniger Schlaf brauchte. Sie wurde älter. So nutzte sie die Zeit, um in einem Buch zu lesen, wozu sie sonst nicht kam. Das war auch so in dieser Nacht. Susan wurde wach, schaltete die Leselampe ein und griff nach dem Buch auf ihrem Nachttisch. Plötzlich vernahm sie ein Geräusch. Im Zimmer nebenan quietschten leise die Scharniere eines Schrankes.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Als Pepe, Bobby und Jim, der Guuf, einen Rummelplatz besuchen, wird Letzterer Zeuge eines Mords. Als er die ebenfalls anwesenden Freunde Rani Mahay und Danielle benachrichtigt sind aber Leiche und Mordwaffe verschwunden. Der angebliche Mord geschah hinter dem Wachsfigurenkabinett. Rani und Danielle untersuchen das Kabinett, doch plötzlich ist die Freundin des Inders spurlos verschwunden. Rani informiert seinen Freund Björn Hellmark. Gemeinsam nehmen sie die Ermittlungen auf. Nicht ahnend, dass sie es nicht nur mit einem bösartigen, sondern komplett wahnsinnigen Dämon zu tun haben ...


Meinung:
Mit diesem Roman geht eine der vielschichtigsten und faszinierendsten Heftromanserien zu Ende. Dabei ist die vorliegende Geschichte erstaunlich eigenständig, ohne zu einem bestehenden Zyklus gerechnet werden zu müssen, auch wenn Dan Shocker auf der Leserseite diesen Roman als Beginn der Doc-Shadow-Abenteuer ankündigt. Der Beginn gehört zu einem typischen Shocker-Roman und schildert das Schicksal eines fremden Menschen, der mit dem Übernatürlichen konfrontiert wird. In diesem Fall Susan Kelly, die ihren verschollenen Großvater wiedertrifft und dann wie er spurlos verschwindet. Im Laufe der Handlung wird auf dieses Phänomen zwar noch einmal eingegangen, doch das Wiedersehen mit dem Großvater entbehrt schlussendlich jeglicher Logik. Der Hauptakteur des Romans ist auch nicht, wie erwartet Hellmark, sondern viel eher Rani Mahay, auch wenn der Titelheld eine tragende Rolle innehat. Der Plot der Story ist wahrlich originell, nur zum Schluss manövriert der Autor die Protagonisten in eine derart aussichtslose Situation, dass wieder einmal eines von Shockers Wunderwesen eingreifen muss. Auch die fliegende Stadt Gigantopolis spielt eine gewichtige Rolle, so dass Neulinge es trotz der Eigenständigkeit des Roman schwer haben werden alles zu verstehen. Auch für den Macabros-Fan ist das Ende schwer zu verdauen. Wie leider so oft hatte Dan Shocker Probleme damit die Fäden schlüssig zu einem glaubhaften Finale zusammenzuführen. Was bleibt ist ein routinierter Macabros-Roman, der auch die eine oder andere Überraschung bereithält, aber bei Weitem kein Highlight der Serie darstellt.


Besonderheiten:
Der wahnsinnige dreiköpfige Lügendämon Utosh-Melosh-Orsh hat seinen ersten persönlichen Auftritt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein völlig überladenes und wegen des roten Hintergrundes viel zu buntes Titelbild, welches nur unbefriedigend in der Handlung seinen Platz findet.


Coverbewertung:
1 Kreuz