Der Magier Nr. 6: Der Schicksalswürfel von Calicut

Der Magier Nr.6: Der Schicksalswürfel von Calicut


Im Innern der Hafenschänke ließ es sich aushalten. Zwei große Ventilatorflügel kreiselten unter der Decke. Wenn ein neuer Gast die Doppelflügel- Tür öffnete oder ein Betrunkener Hinaustaumelte, drang brütend heiße Luft herein. Eine lautstarke Musikbox versuchte den Lärm der Gäste zu übertönen. Seeleute aus aller Herren Länder trafen sich hier. Zumeist suchten und fanden nur die Mannschaften im ‚Stern von Calicut' ihr Vergnügen. Daß dabei nicht die gesamte Einrichtung der Kneipe zu Bruch ging, dafür sorgte der stämmige Wirt mit seinen beiden hochgewachsenen , kräftigen Söhnen. Leichtbekleidete Girls bewegten sich zwischen den Tischen, kamen zu diesem und jenem Seemann und versuchten ihn zum Bestellen neuer Getränke zu animieren. Den flinken Schweinsaugen des Wirtes entging nichts. Weder die gezinkten Karten und Würfel an den Tischen, noch die locker sitzenden Messer, aber auch nicht die Gäste, deren Fäuste ständig nach Arbeit suchten. Plötzlich zuckte der Wirt zusammen. Die Tür wurde aufgestoßen. Doch diesmal begleitete keine drückende Heißluft den neuen Gast. Ein eisiger Hauch wehte herein und ließ die Menschen im Schankraum unwillkürlich frösteln.


von W.K. Giesa, erschienen 1982, Titelbild: ???

Rezension von Adalwolf:


Kurzbeschreibung:
Ein Verbrecher nimmt einem Mann, der aussieht, als sei er 100 Jahre alt, einen magischen Würfel ab, weil er sich damit seine Wünsche erfüllen will. Magiron, der in der gleichen Stadt seine Show abhält, bemerkt, dass auch ein anderer dort noch Schwarze Magie benutzt. Er macht den Besitzer des Würfels zu seinem Werkzeug. Dieser kommt gar nicht dazu, den Würfel für seine eigenen Zwecke zu nutzen, sondern setzt Magie mit Fernwirkung gegen Roy de Voss, der über einen Zeitungsbericht auf den Wirkungsort Magirons aufmerksam geworden ist, ein.


Meinung:
Dürre Worte für eine dürre Geschichte - hier ist nicht viel dran. "Magirons Todesshow" bringt gerade mal das halbe Programm aus Band 1. Der "große böse Magier" gerät in Mordverdacht - und was macht er? Bricht die Show ab, zahlt eine Vertragsstrafe und flieht - vollkommen regulär mit einem Linienflugzeug. Der Würfel hätte ein gutes Potenzial gehabt - aber als Marionettenwerkzeug ist das gaanz, gaanz verschenkt.


Besonderheiten:
Der erwähnte Erstbesitzer des Würfels, der aussieht wie 100, ist erst 30 Jahre alt. Der Würfel saugt die Kraft seines Besitzers aus - und dieser muss ihn vor seinem Tod loswerden, weil sonst noch Schlimmeres geschieht. Dieser Zwang, solche "Gaben" weiterzugeben, wird oft auch in Berichten über Menschen mit dem "Zweiten Gesicht", Medien und anderen erwähnt. Offensichtlich geht es - nicht nur in diesem Roman - um Mächte, die eben nur am Anfang geben, um umso sicherer zu versklaven; insofern verhalten sie sich wie ein Dealer, der die erste "Probe" Rauschgift ja auch billig oder kostenlos gibt - natürlich nur, um das Leben zu "bereichern".
Magiron tritt wieder in Menschengestalt auf - und mit seiner Todesshow.


1 von 5 möglichen Kreuzen:

1 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Siehe Band Nr. 5 - gleicher Zeichner, gleiches Elend


Coverbewertung:
1 Kreuze