Mark Tate Nr. 8: Der Druden-Chirurg
Relais klickten. Spulen drehten sich in gespenstischer Lautlosigkeit rasend
schnell hin und her, farbige Kontrollämpchen flackerten. Das Ganze wurde
überlagert von einem hohen Summen. Doc Drake warf einen letzten Blick
in die Runde. Er war technisch nicht versiert genug, um alle diese Vorgänge
zu begreifen. Dennoch war er Leiter des Experimentes. Seine Fähigkeiten
lagen auf einem anderen Gebiet.
von Wilfried A. Hary, erschienen am 07.05.2002, Titelbild: ???
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In einer Villa bei London findet ein geheimes Regierungsprojekt statt:
Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Kelt Drako versuchen, menschliche
Gehirnströme mit der Rechnerkapazität eines Computers zu verbinden.
Testperson ist Drako selbst, der leichte telepathische Fähigkeiten besitzt.
Der Test gelingt, doch Drakos Ich wird dabei vom übermächtigen
Computer fast übernommen, sein Körper steht kurz vor dem Tod.
Im letzten Moment können seine Kollegen Drako retten, doch die Verbindung
zum Computer, der bei dem Experiment eine Art Bewusstsein bekommen hat bleibt
bestehen. Dies konnte Geschehen, weil Drako neben seiner übersinnlichen
Begabung auch leichte magische Fähigkeiten hat, ohne selbst etwas davon
zu wissen. Für Drako steht fest, dass der Test wiederholt werden muss
- doch nur mit einem lebenden Gehirn ohne sterblichen Körper. Mittels
Hypnose zwingt Drako seinen Kollegen Peter Twain zum Selbstmord, um dann
das Gehirn an den Computer anzuschließen. Diese Mensch-Maschine gewinnt
dadurch weiter an Macht - auch über Drako - und verlangt nach mehr
Gehirnen.
Drako tötet einen weiteren Mitarbeiter - Edward Casdorff - und verbindet
sein Gehirn mit der Maschine. Doch nach einer Überlastung des Stromsystems,
bei der der Computer ausfällt, gewinnt Drako sein Bewusstsein zurück
und wird von Schuldgefühlen geplagt. Es gelingt ihm, zumindest Casdorff
sein Gehirn zurückzugeben und ihn scheinbar zu heilen. Doch Casdorff
steht durch den direkten Kontakt noch immer im Bann des Computers, repariert
ihn und schafft Roboter, mit deren Hilfe er die Gehirne aller seiner Kollegen
an den Rechner anschließt. Die Körper werden mit künstlichen
Rechnergehirnen versehen und können vom Computer gelenkt werden aber
unabhängig vom direkten Kontakt handeln.
Da einer der Wissenschaftler vorher noch einen Hilferuf an seinen Arbeitgeber
abgeben konnte, beauftragt der Regierungsmann Ernest Leighton seinen Bekannten
Mark Tate, sich die Villa, in der das Wissenschaftlerteam arbeitet, genauer
unter die Lupe zu nehmen. Mark dringt in die Villa ein, wird aber von den
Computermenschen gefangen genommen. Sein Gehirn soll ebenfalls in die Maschine
integriert werden, was aber vorläufig durch eine Gehirnerschütterung,
die der Teufelsjäger sich bei der Gefangennahme zugezogen hat, verhindert
wird. Ein weiteres Opfer des Computers ist der Privatdetektiv Luc Mattes,
der den vermeintlichen Selbstmord von Peter Twain beobachtet hat und daraufhin
im Umfeld der Villa recherchierte.
Mattes' Partner Bob Churchill, der seinen Kollegen retten wollte, hat die
Gefangenname Tates' miterlebt und auch die Macht der Maschinenmenschen
kennengelernt. Im letzten Moment konnte Churchill fliehen und dringt später
mit einem Helfer erneut in die Villa ein. Mit normalen Waffen, Kreuzen und
Weihwasser können sie so viel Verwirrung und Zerstörung anrichten,
dass Mark Tate aus seinem Gefängnis fliehen kann. Ein Feuer, das dabei
entfacht wurde, tut sein übriges, und schließlich stürzt
die Villa ein und vernichtet den Rechner und die Computermenschen.
Meinung:
Geschichten, in denen Magie mit Technik verbunden wird, sind eigentlich nicht
so mein Fall. Hier wurde die Story aber spannend und fesselnd erzählt,
so dass der Roman gut zu lesen war. Witzig fand ich, dass hier das genau
Gegenteil von dem stattfindet, was sonst in Gruselromanen dieser Art passiert
- denn in denen können dämonische Maschinen ja meist ohne Stromzufuhr
arbeiten; und hier bricht mit der Stromversorgung auch der magische Einfluss
der Computers ab.
Nicht so gut fand ich, dass die Wissenschaftler anscheinend auf die eigentlich
unerwartet auftauchende Regierungskommission vorbereitet waren und ihr somit
vorgaukeln konnten, dass in der Villa alles in Ordnung ist. Mark Tate war
in dieser Geschichte mal wieder weit davon entfernt, selbst zu handeln und
auf das Eingreifen von außen angewiesen. Eigentlich eine gute Idee,
doch die Szenen mit ihm waren einfach zu kurz und zu unglaubwürdig,
als dass man ihm sein Leiden wirklich abnehmen konnte. Trotzdem bekommt dieser
Roman noch 3 Kreuze von mir.
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien ursprünglich als Geister-Krimi 163.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September und Oktober 1999
in der Serie TEUFELSJÄGER MARK TATE als Band 7 Doc Drako' und
Band 8 Der Monstermacher' bei HARY PRODUCTIONS.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist in diesem Fall eher symbolisch zu sehen, passt aber super zum
Thema des Romans und gefällt mir sehr gut.
Coverbewertung: