Occu Nr. 12: Tödliche Träume

Occu Nr. 12: Tödliche Träume


Catherine Savage atmete schwer. Sie lag ausgestreckt auf ihrem Bett. Eine schwüle Nacht lag über Paris. Das 24jährige Fotomodell hatte sich abgedeckt: Ihr bronzener Körper glänzte im einfallenden Mondlicht. Die schöne Französin warf sich unruhig von einer Seite auf die andere. Sie hatte die dritte Tiefschlafphase dieser Nacht hinter sich und dämmerte vor sich hin. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper. Pfeiftöne brachen über sie herein. Dann hörte sie ganz deutlich, daß das Fenster zum Schlafzimmer in ihrer Wohnung im dritten Stock aufgestoßen wurde. Sie fuhr hoch und starrte hinüber. Immer wieder murmelte sie vor Angst: "Es ist alles nur ein Traum. Ein böser Traum:" Der fahle Mond verschwand hinter einer Wolke. Es wurde stockfinster. Im selben Augenblick begann eine kleine rote Spirale direkt vor dem Fenster eine Bahn zu ziehen. Catherine Savage sah es genau: Die Spirale glühte und drehte sich immer schneller. Sie stieß einen Schrei aus: Aus dem Kern des Objektes löste sich eine feine, dünne und lange Nadel. In schneller Bahn kam sie direkt auf das Fotomodell zugeflogen.


von Hademar Bankhofer, erschienen im Januar 1977