Occu Nr. 28: Der Pop-Star aus der Hölle

Occu Nr. 28: Der Pop-Star aus der Hölle


Die Churchill-Hall in London war ein Hexenkessel. 12 000 Jugendliche tobten. Schweißbedeckt klatschten sie in die Hände. Eine Zwölf-Mann-Band war, im Nonstopeinsatz. Auf der Bühne agierte der schlanke, hochgewachsene Sänger mit dem gewellten schwarzen Haar, eine Locke frech in der Stirn. Mit seinem glitzernden Gewand faszinierte, er seine Fans. Er bewegte sich im Takt zur Musik und sang seine Songs. Das war Mike Cogan; Europas Spitzenschlagerstar. 29 Jahre alt, reich und von den Mädchen vergöttert. Tosender Applaus setzte nach jedem Song ein. Jetzt mußte Cogan seine Fans richtig heißlaufen lassen. Das Klavier intonierte seinen größten Hit. Und Cogan legte los. Euphorisch ließ er seine Blicke über die ersten Reihen im Saal gleiten. Plötzlich stockte ihm der Atem. Seine Stimme versagte. Seine Augen konnten nicht mehr von der Frau , lassen, die da in der ersten Reihe saß und ihn drohend anstarrte. Jäh gab der Schlagersänger ein Zeichen zum Abbrechen. Die Band hörte spontan mit der Begleitung auf. Erschrocken starrten die Musiker auf den Star. Aufgeregt wandten sich die Blicke auf die Bühne.


von Hademar Bankhofer, erschienen im Mai 1978, Titelbild: Bracci