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Das Lokal "Ritter der Tafelrunde" in St. Germain war bis auf den letzten
Platz gefüllt. Auf den Stühlen saßen elegant gekleidete
Männer und Frauen in angeregter Geselligkeit. Überall an den weiß
gekalkten Wänden hingen alte Schwerter, glänzende Rüstungen
und ausgebleichte Fahnentücher. Niemand achtete auf das halbverborgene
Ecktischchen hinter einem Säulenbogen. Ein stiller, junger Mann hockte
bewegungslos vor einem halbleer gegessenen Teller. Nur die schlanken Finger
des jungen Mannes spielten unablässig mit dem Stiel eines Weinglases.
Er starrte wie in Trance auf das Pendeln der Stundenuhr auf der anderen Seite
des Raums. Zwei mit Kordel umwickelte Feldsteine bildeten die Gewichte. Als
der Holzzeiger auf die eingekerbte römische Zwölf rückte,
lief ein Zittern durch den Körper des jungen Mannes. Es war, als würde
er sich gegen eine unsichtbare Kraft aufbäumen. Seine Lippen bebten.
Das Weinglas entglitt seinen Fingern und kippte um. Mit einer unsicheren
Bewegung stand er auf. Er schwankte, hob die Hände und preßte
die Fingerkuppen gegen die Schläfen.