Occu Nr. 31: Die Todeskräuter von Chur

Occu Nr. 31: Die Todeskräuter von Chur


Dampf brodelte. Zischend stieg gelblicher Qualm aus dem Kessel auf. Der hüllte den Raum in nahezu undurchdringlichen Nebel. Eine dunkle Gestalt langte mit der Rechten in eine Kiste und holte getrocknete Kräuter daraus hervor. Langsam ließ die Hand die Kräuter in den Kessel sinken. Jäh begann die Flüssigkeit zu blubbern. Ein Kichern entfloh dem Mund der Gestalt. "Kräuter von Wiesen hügelig und eben, bringt Verderben und zerstört Leben." Ein Raunen stieg aus dem Kessel auf. Plötzlich gellte ein Miauen durch den Raum. Die Gestalt wandte sich vom Herd ab. Eine schwarze, große Katze fixierte mit leuchtenden Augen ihr Gegenüber. Der Gestalt entrang sich ein Lachen: "Da bist du ja! Du warst die erste, die die Wirkung der Todeskräuter ausprobieren mußte. Wir wußten ja nicht, ob die Pflanzen ihrem Ruf noch gerecht werden ... " Ein böses Fauchen entfuhr der Katze. Das Tier setzte zum Sprung an. Die dunkle Gestalt hob abwehrend die Hände: "Sei froh, daß ich dir von den Kräutern gegeben habe und daß du jetzt keine Jungen mehr kriegen kannst.


von Hademar Bankhofer, erschienen im August 1978, Titelbild: Bracci