Professor Zamorra Nr. 173: Zombie-Fieber
Norton hörte den Lärm der Motoren, noch bevor er die Maschinen
sah. Es begann als ein feines, dünnes Summen, fast wie das Geräusch
eines Bienenschwarmes, und steigerte sich innerhalb weniger Augenblicke in
das infernalische Brüllen eines halben Dutzends schwerer Motorräder.
Er blieb stehen. Die Straße hinter ihm war noch leer, aber Norton
wußte nur zu genau, was das näher kommende Geräusch bedeutete.
Er las regelmäßig den Lokalteil der Zeitung, und seine Phantasie
war lebhaft genug, um das, was ihm passieren konnte, in den düstersten
Farben auszumalen. Er spürte, wie sein Herz schnell und schmerzhaft
hart zu pochen begann. Die Dunkelheit um ihn herum schien mit einem Mal
intensiver zu werden, auch drohender. Seine Handflächen wurden feucht.
von Wolfgang Hohlbein, erschienen am 13.01.1981
Rezension von
Thomas
Gießl:
Kurzbeschreibung:
Der Angestellte Norton wird im Hafenviertel von London von einer Rockerbande
überfallen und zusammengeschlagen. Um sich zu retten, schließt
er mit einer körperlosen Stimme einen Pakt: Seinen Körper gegen
sein Überleben und die Vernichtung der Rocker. Norton geht darauf ein,
und ist fortan in seinem eigenen Körper nur noch der Sklave der
rätselhaften, uralten dämonischen Wesenheit Altuun.
Zamorra, Nicole und Bill Fleming sind zufällig in London und werden
auf die Aktivitäten von Altuun/Norton aufmerksam. Dessen Opfer werden
nämlich zu Zombies, mit deren Hilfe Altuun seine Herrschaft auf Erden
neu errichten will. Zamorra und Scotland Yard stehen allein gegen eine stetig
größer werdende Armee schrecklicher Untoter...
Meinung:
Ein sehr frühes Juwel der Hohlbein-Karriere. Hohlbein glänzt durch
lange Absätze, die den Aufbau einer sehr unheimlichen Stimmung
gewährleisten: Man leidet nicht nur sehr mit dem unglücklichen
Norton mit, sondern empfindet auch echtes Grauen vor seiner wachsenden
Untoten-Armee. Die Vernichtung Altuuns/Nortons ist kreativ, doch vielleicht
etwas zu konstruiert. Doch das schmälert die Qualität des Romans
nur in geringem Maße.
Leider kann der Roman nur schwer in die von Giesa allmählich entwickelte
Serienmythologie integriert werden [Zammy hat keine Silberkugeln & das
Amulett reagiert nur auf Berührung]. Doch ist das nichtsdestoweniger
ein Highlight der Seriengeschichte!
Besonderheiten:
Wolfgang E. Hohlbeins erster PZ (von vieren).
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild fängt das Grauen des Romans adäquat ein. Alduurs
Zombies werden als überaus grauenhafte Geschöpfe gestellt
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das gleiche Titelbild wurde später für den Geisterfänger Roman
Nr. 10 verwendet:
Die Frau vom Titelbild stammt eigentlich aus Alfred Hitchcocks "The birds".
Sie war unter anderem auch schon auf diesem italienischen Filmposter
abgebildet: