Professor Zamorra Nr. 251: Der Erbe des Bösen

Professor Zamorra Nr. 251: Der Erbe des Bösen


Der Teufel rieb sich die Hände! Asmodis, der Fürst der Finsternis, hatte soeben erfahren, daß Zamorra, sein Erzgegner, sich nicht mehr in dieser Welt befand. Er war im Auftrag Merlins unterwegs, um eines der größten Geheimnisse zu lüften. "Damit stellt er sich selbst kalt", kicherte Asmodis. "Denn aus der Welt der Meeghs gibt es keine Rückkehr... Es sei denn, als Sieger... Und dann läuft er Leonardo de Montagne ins offene Messer!" Feueratem quoll aus seinen Nüstern. Der Dämon verzog die Lippen zu einem höhnischen, triumphierenden Grinsen. "So schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe", stellte er zufrieden fest. "Lucifuge Rofocale soll sich nicht beschweren können... Besser konnte es gar nicht mehr kommen!"


Teil 2 von W. K. Giesa, erschienen am 10.01.1984

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Für die Mitglieder der Zamorra-Crew, die in die Meegh-Dimension gereist sind, wird es brenzlig. Von verschiedenen Seiten attackiert, kann Nicole Duval eine totale Vernichtung ihres Spiders kurzzeitig abwenden, indem sie das Schiff auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt. Trotzdem werden sie von ihren Häschern eingeholt und in ein weiteres Gefecht verwickelt. Auch wenn ihre Gegenwehr für einen Moment lang erfolgreich ist, ist die Vernichtung des Spiders unvermeidlich. Mittels zeitloser Sprünge von Teri und Gryf, werden die Freunde auf einen nahegelegenen Planeten transportiert. Doch Sicherheit ist auch hier nicht zu finden, denn der nächste Angriff erfolgt bereits kurze Zeit später von Seiten eines unsichtbaren Gegners, der jeden ihrer Schritte überwacht. Sie werden voneinander getrennt und landen in einem riesigen Dschungel.
Auf der Erde läuft es auch nicht gerade rosig, denn Leonardo de Montgne wendet sich seinem einstigen Stammsitz - Chateau Montagne - zu, um es wieder in Besitz zu nehmen. Doch Professor Zamorras M-Abwehrschirm, vermag den aus dem Höllenfeuer Zurückgekehrten effektiv zurückzuhalten. Leonardo muss einen Trick anwenden, dessen Voraussetzung sich für ihn ergibt, als sich Inspektor Kerr - der halbblütige Silbermonddruide und Scotland Yard-Beamte - per zeitlosem Sprung nach London transportieren will. Leonardo kann ihn abfangen und den treuen Diener Raffael Bois, der alleine über das Schloss wacht, zwingen, die Dämonenbanner zu entfernen. De Montagne hat einen ersten großen Sieg errungen und nimmt das Chateau wieder in Besitz.
Für Zamorra und seine Freunde gestaltet sich der Aufenthalt in dem fremden Dschungel als höchst gefährlich, denn sowohl kaninchengroße Raubameisen, als auch explodierende Pflanzen und brutale Meeghs werden aktiv. Die Freunde finden heraus, dass dieser Planet für die Meeghs deshalb so wichtig ist, weil dort jene schwarzen Kristalle, die ihre Schiffe mit Energie beliefern, abgebaut werden können. Für diesen Abbau sind speziell gezüchtete Chibbs verantwortlich, die von den Meeghs als Sklaven gehalten werden. Nachdem die Dämonenjäger und ihre Freunde wiedervereint sind, gelingt es ihnen sich mit den Chibbs zu verbünden und von ihnen einen Tipp zu erhalten, wie sie in die Hauptwelt der Meeghs gelangen können. Die Chibbs entweichen durch ein Weltentor und die Freunde treten ebenfalls hindurch, jedoch, um zur Hauptwelt der Meeghs zu gelangen. Inzwischen kann Kerr sich aus der Gefangenschaft Leonardos, dessen Magie das Schloss umzuformen beginnt, befreien. Er flieht zu Merlin, während Leonardo die Peters-Zwillinge mit Hilfe seines entsandten Schattens entführt und einkerkert. Hinzukommt, dass das Grauen mittlerweile auch ins Dorf am Fuße des Schlosses eingekehrt ist.
Die Skelett-Krieger Leonardos töten und entführen zahlreiche Dorfbewohner, um aus den Knochen der Ermordeten einen Thron zu formen und die Überlebenden als Sklaven zu knechten. Die herbeigerufene Polizei wird von Leonardo geschickt getäuscht und greift nicht ein. Die Lage ist fatal. Asmodis reibt sich vergnügt die Hände. Alles verläuft bestens für ihn.


Meinung:
Fulminant geht es in diesem zweiten Teil weiter. W. K. Giesa schildert die Ereignisse in der Meegh-Dimension, als auch auf der Erde sehr spannend und lässt keine Langeweile aufkommen. Die Versprengung der Gruppe in der Meegh-Dimension mutet ein klein wenig wie Zeilenschinderei an, aber die Überlebenskämpfe der Beteiligten sind packend und so macht es Spaß sich durch die Seiten des Romans zu arbeiten.
Besonders eindrucksvoll sind allerdings die Geschehnisse auf der Erde, wo Leonardos Siegeszug und seine Eroberung von Chateau Montagne einen wirklichen Höhepunkt der Serie setzen. Kerr trumpft als Nebenfigur besonders auf und hat viele gute Szenen. Etwas säuerlich aufstoßen musste ich dann aber doch, als es um die Entführung der Peters-Zwillinge ging, da Giesa hier, wieder einmal und nicht zu letzten mal, seiner Vorliebe frönt weibliche Figuren (besonders die gutgebauten) nackt agieren zu lassen und dieses auch immer wieder schreibtechnisch zu zelebrieren. Insgesamt vermag das die Benotung nicht zu beeinflußen.


Besonderheiten:
Leonardo de Montagne nimmt Chateau Montagne in Besitz und beginnt es mit seiner Magie umzustrukturieren.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Stilistisch ist an dem Cover nichts auszusetzen, doch leider vermag es mich nicht vollkommen zu überzeugen, weil Montagne auf einem Steinthron sitzt (anstelle eines Knochenthrons), er doch anders aussieht als auf dem Titelbild des ersten Teils und die beiden Perlen zu seinen Füßen keine Ähnlichkeit mit den Peters-Zwillingen aufweisen (auch wenn sie trotzdem hübsch anzugucken sind). Auch die Skelett-Krieger wirken irgendwie zu steril und eigentlich eher ein wenig lächerlich, denn bedrohlich. Trotzdem nicht schlecht!


Coverbewertung:
3 Kreuze