Professor Zamorra Nr. 260: Die Mitternachts-Hexe

Professor Zamorra Nr. 260: Die Mitternachts-Hexe


Der Wind wurde schärfer und lagerte kleine Eiskristalle auf seiner Haut ab. Kevin Brannigan drängte sich dichter an den mächtigen Stamm der alten Eiche, die einsam am Ufer des Sees aufragte und mit Ihren dürren, blattlosen Ästen in die Nacht hinauszugreifen schien. Der Junge legte den Kopf in den Nacken, während er gleichzeitig den Kragen seiner Jacke aufstellte und eng zusammenzog. Er blickte durch das riesige, verschlungene Astwerk, das wie Dutzende von Armen wirkte, zum nächtlichen Himmel. Die Nacht war kühl und klar. Aus Weltraumtiefen funkelten Abertausende Sterne und Milchstraßensysteme als verwaschene leuchtende Flecken am Firmament. Wie Immer spürte Kevin die magische Faszination dieses Bildes bis ins Mark. Sein Atem ging schneller, kondensierte an der kalten Luft und wehte als weiße Atemfahnen in die Dunkelheit.


von W. K. Giesa & Manfred Weinland, erschienen am 15.05.1984, Titelbild: Manuel Prieto

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Auf dem Mitternachts-Roman Nr. 151 "Nacht der Wölfe" war diese Szene ebenfalls schon dargestellt:

Mitternachts-Roman Nr. 151: Nacht der Wölfe