Professor Zamorra Nr. 332: Inferno

Professor Zamorra Nr. 332: Inferno


Die magische Kristallkugel zeigte dem Dämon das Bild, das er sich erhofft hatte. Triumphierend beugte er sich vor, und seine krallenbewehrten Hände schlossen sich zu Fäusten. "Gleich", flüsterte er. "Gleich ... " Ein Bild aus einer anderen Welt, getrennt durch die Barriere der Dimensionen und der Zeit, und doch erreichbar mit den Mitteln der Magie. Da war der drachentötende Gott, der langsam über die mächtige, schimmernde Außentreppe von den höchsten Zinnen des gewaltigen Tempels nach unten schritt. Da waren die Priester, deren Augen kristallisch funkelten, da waren Diener und Sklaven. Und da war die riesige Menschenmenge, die dem Höhepunkt des Schauspiels entgegenfieberte. Blau funkelte der Dhyarra-Kristall, silbern schimmerte das Amulett vor der Brust des drachentötenden Gottes. Und da war das Mädchen, das sich in den Armen der Tempeldiener wand, aber nicht verhindern konnte, daß man es auf den großen, tiefschwarzen Steinblock zerrte, der dem drachentötenden Gott als Blutaltar diente. "Ja", flüsterte der beobachtende Dämon wieder und wartete darauf, daß das Inferno losbrach ...


von W. K. Giesa, erschienen am 17.02.1987, Titelbild: Ken Barr