Professor Zamorra Nr. 853: Tanz der Skelette
Der Boden brach auf. Erde rieselte beiseite. Hier und da bewegten sich
Grabplatten, wurden verschoben und gaben frei, was sich darunter befand.
Knöcherne Hände schufen sich Raum. Den Händen folgten Arme,
Köpfe, Körper - oder eher das, was von ihnen übrig geblieben
war nach Jahren und Jahrzehnten der Verwesung. Die Skelette erhoben sich
aus den Gräbern und und setzten sich in Bewegung - eine Armee von
Toten.
von W.K. Giesa, erschienen am 06.02.2007, Titelbild: Candy Kay
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Eigentlich wollten Professor Zamorra und Nicole Duval in Rio de Jainero nur
Urlaub machen. Doch bald holt die Wirklichkeit die beiden
Dämonenjäger wieder ein. Eine geheimnisvolle Flötenspielerin
hat in einem kleinen brasilianischen Städtchen die Toten eines gesamten
Friedhofes zum Leben erweckt. Mit Hilfe der Zeitschau verfolgt Zamorra das
knöcherne Heer, bringt sich damit aber an den Rand des Zusammenbruchs,
zumal sein Aufputschtrank nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Kurz darauf
steht Nicole den Skeletten allein gegenüber und ihre einzige Waffe,
das Amulett, versagt ihren Dienst ...
Meinung:
Nach dem Jubiläumszweiteiler ist dies W. K. Giesas erster Roman. Im
Prinzip ein ganz amüsantes Abenteuer für Zwischendurch, allerdings
bei Weitem kein Highlight. So stellt sich dem Leser beispielsweise die Frage,
wie Zamorras Computer die Wahrscheinlichkeit errechnen konnten, dass keine
Dämonen aktiv werden würden. Zum anderen wird immer wieder betont,
dass durch die Entvölkerung des Friedhofes, der Stadt eventuelle Erntehelfer
abhanden kommen. Allerdings ist es doch eher unwahrscheinlich, dass
sämtliche Leichen bereits zu Skeletten zerfallen sind. Und die
Knöchernen eignen sich darüber hinaus sowieso schlecht für
Zombies. Eine interessante Figur bildet der Voodoo-Priester Kolongo, der
nicht zu den typischen Bösewichtern gehört, sondern eine angesehene
Persönlichkeit innerhalb des Städtchens darstellt und die Voodoo-Magie
nicht nur als böse Macht verkörpert. Leider versagt das Amulett
wieder rein zufällig zum ungünstigsten Zeitpunkt. Angeblich soll
Taran daran Schuld sein. Komisch nur, dass das Amulett im letzten Roman bestens
funktionierte. Dieser Umstand erinnert ein wenig an alte
Raumschiff-Enterprise-Folgen in denen immer im schlechtesten Augenblick der
Transporter versagt, um Kirk und Co in eine prekäre Lage zu bringen.
Wenigstens werden die ersten Weichen für Stygias großen Schlag
gestellt. Es wird wirklich Zeit, dass die Teufelin wieder mächtiger
wird. Nur wirkte die Aktion in diesem Roman ziemlich konstruiert und nicht
sonderlich ausgereift. Mit der Flötenspielerin betritt eine neue Gruppe
die Bühne des Zamorra-Multiversums. Allerdings bleibt die Identität
der Skelett-Fängerin im vorliegenden Roman weitestgehend im Dunkeln.
Besonderheiten:
Zamorra erhält die Bestätigung dafür, dass Taran wieder im
Amulett weilt.
Erster Auftritt von Kolongo, einem Voodoo-Priester.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Eine solide Computer-Grafik. Kein Meisterwerk, aber ein annehmbares
Romancover.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra und seine Nici machen nach all den Strapazen in den letzten Monaten
Urlaub in Rio, als die Polizei an sie heran tritt und sie um Hilfe bittet.
In einem kleinen Ort außerhalb von Rio, tauchte eine junge Frau mit
einer Flöte auf und erweckte auf einem Friedhof alle Skelette, die ihr
(wie einst die Ratten dem Rattenfänger von Hameln) folgten. Obwohl Zamorra
sich sträubt den Fall zu übernehmen, kann Nicole ihn dazu
überreden. Sie fahren zu dem kleinen Ort und können die
Flötenspielerin mittels der Zeitschau folgen. Doch Zamorra
überschätzt seine Kraft und wird immer schwächer. Plötzlich
steht Nicole der Flötenspielerin und der kleinen Armee von Skeletten
gegenüber und gerät in tödliche Gefahr, da das Amulett
gänzlich versagt...
Meinung:
Ein netter kleiner Roman, der durch die ganzen Zyklen sehr erfrischend zu
lesen ist. Die Flötenspielerin gefiel mir als Gegnerin sehr gut, da
sie nicht wirklich wie eine Böse rüberkommt, dennoch aber nichts
gutes im Schilde führt und in Wirklichkeit aber die Handlangerin einer
gänzlich mächtigeren Gegnerin ist. Leider Gottes wird auf die
Persönlichkeit der Flötenspielerin nicht eingegangen. Hätte
gerne gewusst, wer sie ist und woher sie ihre magischen Kräfte mit der
Flöte nimmt, denn sie ist ja ein ganz normaler Mensch. Wie man aber
erfahren hat, so gibt es weltweit mehrere dieser Flötenspielerinnen.
Ob Zamorra aber irgendwann wieder einmal auf so eine Gegnerin stößt,
mag ich bezweifeln. Alles in allem aber ein recht unterhaltsamer Roman für
zwischendurch, dem ich gut und gerne 3 Kreuze geben kann.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein, wie ich finde, wunderschönes Cover. Irgendwie variieren die Cover
von Candy Kay ständig zwischen sehr gut und grottenschlecht. Dieses
hier hat 4 Kreuze verdient.
Coverbewertung: