Professor Zamorra Nr. 862: Ssacahs Rückkehr
Rick Kernavon betrat seine Suite. Er öffnete das Barschränkchen
und nahm eine Flasche Cognac heraus; das Getränk war, wie alles im Hotel
Shanti Ananda, gut und teuer. Ersteres genoss er, das Zweite störte
ihn nicht - er hatte Geld genug. Mehr, als er in seinem ganzen Leben ausgeben
konnte. Er schenkte sich ein und nahm einen Schluck. Zufrieden stellte er
fest, dass der Cognac genau richtig temperiert war. Für kalte Getränke
gab es ein Eisfach. Er behielt den Cognac ein paar Sekunden auf der Zunge,
bis er schluckte. Dann, das Glas noch in der Hand, sah er sich um. Da war
etwas, das vorhin noch nicht da gewesen war, als er zum Strand gegangen war:
eine unterarmlange Kobra aus Messing!
von W.K. Giesa, erschienen am 12.06.2007, Titelbild: Candy Kay
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra hat einen Traum, in dem er von dem längst vernichteten Dämon
Ssacah träumt. Und tatsächlich haben die Anhänger des Dämons
für seine Wiedererweckung gesorgt. Ein Geschäftsmann namens Kernavon
wird auf Mauritius von einem Inder mit dem Keim Ssacahs infiziert und fliegt
damit zurück in seine Heimat Florida, um dort weitere Menschen mit dem
Keim zu infizieren. Währenddessen bekommen Zamorra und Nicole besuch
von Sara Moon, die ihnen von Ssacahs Rückkehr erzählt und wo sie
einen Anhänger von ihm finden können. Die beiden Franzosen reisen
nach Amerika und versuchen mit der Hilfe der Peters-Zwillinge Kernavon
aufzuspüren. Ssacah, von Stygia und Astaroth gedemütigt, tötet
derweilen eine ganze Familie um so Kraft zu schöpfen. Als Zamorra, Nicole
und die Zwillinge Ssacah aufspüren kommt es zum entscheidenden Kampf,
in dessen Verlauf Zamorra von Ssacah buchstäblich gefressen wird...
Meinung:
Der Schlangendämon gefällt mir irgendwie. Leider wurde er nach
seiner Rückkehr auch gleich wieder vernichtet. Schade drum, aber so
wie man erfährt, kann er, wenn die Zeit reif ist, jederzeit von seinen
Anhängern wieder erweckt werden. Da hoffe ich doch mal drauf, das sein
nächster Auftritt nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.
Die Story ansich war gut durchdacht und sehr spannend aufs Papier gebracht.
Giesa versteht wirklich was von seinem Fach und kann auch mit diesem Roman
den Leser regelrecht fesseln. Bei mir war es jedenfalls der Fall. Von mir
gibts 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Ssacah kehrt zurück, wird aber am Ende gleich wieder vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wieder einmal ein gelungenes Cover von Candy Kay, obwohl mich die ganzen
Nackedei-Wesen langsam doch etwas nerven. Ssacah wirkt recht bedrohlich,
doch wer die Frau sein soll, weiß ich nicht, denn die Szene kommt im
Roman nicht vor, genauso wenig wie diese schwarzen Tentakeln. Die Frau
könnte sowohl Nicole, als auch einer der Peters-Zwillinge sein, oder
vielleicht Sue, eine junge Frau, die von Ssacah getötet wurde. Das Cover
find ich aber recht stimmungsvoll. 4 Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Den Dienern des Kobra-Dämons gelingt es so viele Ableger zu erschaffen,
dass genügend dämonische Substanz da ist, dass Sssacah wieder
zurückkehren kann. Zamorra wird auf den Schlangendämon aufmerksam
als völlig unerwartet Sara Moon im Chateau erscheint und ihm einen Hinweis
gibt. Danach soll einer der Diener nach Florida geflogen sein, nachdem er
in seinem Urlaub auf Mauritius infiziert wurde. Zamorra und Nicole reisen
per Regenbogenblumen nach El Paso, wo sie gemeinsam mit den Peters-Zwillingen
die Spur des Dämons aufnehmen. Ssacah versucht unterdessen bei Stygia
und Astaroth Verbündete in seinem Kampf gegen Zamorra zu finden, doch
die Höllenfürsten weisen ihn ab und so muss der Kobra-Dämon
gedemütigt auf die Erde zurück und allein gegen den Meister des
Übersinnlichen antreten. Durch Zufall oder durch unterbewusste
Strömungen geleitet gelangt Ssacah ebenfalls nach Florida, genau in
die Nähe seines Todfeindes. Während Zamorra und seine Freunde die
Diener des Schlangendämons ausschalten, errichtet Ssacah eine tödliche
Falle für seine Widersacher ...
Meinung:
Endlich ist die olle Schlange wieder da - und wird sogleich als Prügelknabe
missbraucht. Obwohl durchtrieben und böse wie alle Kreaturen der Finsternis
ist Ssacah eine der bemitleidendsten Dämonen der Serie, denn bislang
musste er nur Rückschläge und Zurückweisungen einstecken,
sowohl von Seiten der Dämonenjäger, als auch aus den eigenen Reihen.
Auch in diesem Fall liegen die Dinge nicht anders und der einzige Sieg, den
sich die Riesenkobra an die Fahnen heften kann, ist, dass sie überhaupt
zurückgekehrt ist. Werner K. Giesa schrieb mit diesem Roman einen typischen
Zamorra-Roman, in dem es rasant und actionreich zur Sache geht. Der Humor
kommt ebenfalls nicht zu kurz, ohne aber in Albernheiten auszuarten, was
das Lesen des Romans sehr angenehm gestaltet. Zamorra darf außerdem
wieder einmal beweisen, dass er wirklich der Meister des Übersinnlichen
ist und erfährt sogar einige Hintergründe zu der Vernichtung der
Spiegelwelten. Darüber hinaus nutzte der Autor die Gelegenheit einige
altgediente Charaktere wieder ins Gedächtnis zurück zu rufen. Neben
Ssacah und Sara Moon, spielen auch endlich wieder die Peters-Zwillinge mit
und sogar ihr Sohn Julian wird zum Ende hin ins Geschehen mit eingeflochten,
wenn auch nur durch bloße Erwähnung. Von höllischer Seite
aus spielt neben Stygia auch Astaroth eine kurze Rolle, was beweist, dass
der Autor ihn nicht wieder in der Versenkung hat verschwinden lassen. Bleibt
zu hoffen, dass in Zukunft mehr solcher Romane erscheinen und es dem
Schlangendämon vielleicht erneut gelingt zurückzukehren. Etwas
verwirrend war die Art wie sich Zamorra aus dem Schlangenleib befreite: Als
er nämlich das Amulett an Nicole sendet durchstößt es den
Schlangenleib. Dasselbe geschieht als er es ruft. Bislang nahm ich allerdings
an, dass es sich materialisieren würde, ansonsten müsste die Erde
und einige Dimensionen von handtellergroßen Löchern oder Schlitzen
durchzogen sein und die Dämonenjäger können ja im Eifer des
Gefechts nicht immer darauf achten, ob nicht eventuell ein Verbündeter
in der Fluglinie des Amuletts steht.
Besonderheiten:
Ssacah kehrt zurück und wird wieder vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein sehr schönes und erotisches Cover. Del Nido verwendet wieder einmal
seine Lieblings-Gegensätze: Eine landläufig als sehr schön
geltende Frau und im Hintergrund das hässlich-abstoßende Böse,
dieses Mal in Form einer Schlange (Ssacah). Eine tätowierte Frau mit
Tentakeln kam zwar nicht drin vor, aber dennoch ist das Titelbild überaus
passend.
Coverbewertung: