Professor Zamorra Nr. 884: Sklaven der Hölle

Professor Zamorra Nr. 884: Sklaven der Hölle


"Wie lange?" "Wie lange ... was?" "Du weißt doch genau, worum es geht. Also - wie lange willst du mit ihr hier bei uns bleiben? Ich schätze es nicht, wenn mein Clan zu einer Zielscheibe gemacht wird. Du kannst bleiben - sie muss verschwinden." "Sie ist nicht mein Gast, sie ist mein Unterpfand. Und wir werden beide bleiben, bis der uns gefunden hat, auf den ich warte." "Ich habe keine Bitte ausgesprochen, sondern einen Befehl." Der alte Vampir hielt noch einmal inne, ehe er den Raum verließ. "Wir sind deine Familie,- aber wir lassen uns nicht in deine Rachepläne einspannen, Sinje-Li." "Familie? Hast du gerade Familie gesagt, Alter?" Das hysterische Lachen der Frau hallte weit über die Ebenen der Hölle ...


von Volker Krämer, erschienen am 15.04.2008, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Die Vampirin Sinje-Li hat Artimus van Zants Freundin Rola DiBurn in die Hölle entführt. Sinje-Li ist Mitglied eines Klans, dessen Anführer Zoltan Yorick einen Sklavenhandel betreibt. Sinje-Li will durch Rola DiBurn Artimus van Zant zu sich locken, um sich an ihm zu rächen. Doch Artimus befindet sich zur Zeit auf Parom, wo er mit Vinca und dessen Frau Lakir, die Wächterin der weißen Stadt, dort gefangen ist und die Stadt nicht verlassen kann. Deshalb versuchen Zamorra und Nicole Rola aus den Fängen Sinje-Lis zu befreien. Sie schleichen sich heimlich zum Sklavenmarkt, nahe Armakaths, können Sinje-Li und Rola aber dort nicht mehr finden. Aber jemand anderen sehen sie dort: den Ductor Armakaths. Zamorra fragt sich, wie der Ductor die Stadt verlassen konnte, da diese seit kurzem von einem Kokon umgeben ist, den laut der Wurzel niemand betreten oder verlassen kann. Also muß es doch einen Weg geben, den Kokon zu durchdringen. Zamorra will das Geheimnis lüften, um herauszufinden, wie er Artimus aus der weißen Stadt auf Parom befreien kann. Der Ductor will von Zoltan Yorick zwei Sklavinnen. Doch als dieser sich weigert, nimmt sich der Ductor zwei Sklavinnen und vernichtet mit einem weißen Feuer gnadenlos den gesamten Sklavenmarkt, samt Bewohner. Sinje-Li, die sich vorher mit Rola in der Nähe Armakaths versteckt hat, muß hilflos mit ansehen, wie ihr gesamter Klan vernichtet wird. Nun schwört sie noch größere Rache an dem Ductor. Nicole findet Rola und rettet sie. Zusammen mit Zamorra muß sie nun vor dem Kokon der weißen Stadt mit ansehen, wie sich Sinje-Li und der Ductor einen erbitterten Kampf liefern, den nur einer gewinnen kann...


Meinung:
Sehr spannend geht es nach dem letzten Band um die Entführung Rola DiBurns weiter. Man erfährt einiges über Sinje-Lis Vergangenheit, darunter, wie sie zur Vampirin wurde. Da gibt es aber eine Sache, die ich persönlich als Fehler ansehe, obwohl ich nicht sicher bin, ob es einer ist. Sinje-Li ist eine erwachsene Frau. Doch sie wurde schon als Neunjährige zur Vampirin. Können Vampire altern? Ich weiß es nicht. Aber es ist auch nicht wirklich wichtig, nur etwas störend. Die beiden Sklavinnen, die sich der Ductor besorgt, sind für Sabeth bestimmt, die fast schon im sterben liegt, das sie kein Blut trinken kann. Die Wurzel befiehlt dem Ductor demnach, Menschen zu besorgen, damit Sabeth trinken kann. Die Qualen die Sabeth aussteht werden von Lakir gespürt, demnach sind die Wächterinnen der acht Knotenwelten irgendwie miteinander verbunden. Wie Artimus vermutet, so wurde Lakir unfreiwillig dazu gebracht, wieder den Glauben an die Stadt zu haben und wieder ihren Posten als Wächterin zu übernehmen. Der Kampf zwischen Sinje-Li und dem Ductor hat es wirklich in sich und ich kann soviel verraten, das sowohl der Ductor als auch die Vampirin am Ende überleben werden. Doch wie es dazu kommt, verrate ich nicht. Ich vergebe diesem Roman 3 gute Kreuze, da er zwar nicht so großartig wie so viele andere Armakath-Romane ist, aber dennoch besser als der letzte.


Besonderheiten:
Die Wächterinnen der acht Knotenwelten sind in gewisser Weise geistig und/oder emotional miteinander verbunden.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die dargestellte Szene hat rein Null mit dem Inhalt des Romans zu tun. Gefallen tut es mir aber trotzdem "irgendwie". 3 Kreuze sind sicher drin.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Artimus van Zant sucht auf der Welt Parom verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Kokon. Währenddessen erleidet seine Gefährtin Rola DiBurn in der Hölle als Gefangene der Vampirin Sinje Li starke Qualen. Die Blutsaugerin hat Zuflucht bei ihrer Sippe gefunden, die als Sklavenhändler vor der Stadt Armakath lagert. Professor Zamorra, der Rolas Aufenthaltsort dank dem Spiegel des Vassago, ausfindig gemacht hat, startet mit Nicole eine waghalsige Rettungsaktion. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn plötzlich erscheint der Ductor auf der Bildfläche und verbreitet Angst, Schrecken und Tod ...


Meinung:
In diesem Roman wird vorrangig Rola DiBurns Gefangenschaft geschildert und auch Nicole darf mal wieder richtig in einem Krämer-Roman mitmischen, nachdem sie in den letzten beiden Heften des Autors eher ein klägliches Schattendasein führte. Ein ganz großes Manko ist die mangelnde Absprache unter den Autoren, denn vor gerade mal vier Wochen standen sich Zamorra und der Dämon Vassago Auge in Auge gegenüber und der Höllensohn hat eine Frau in der Hölle behalten. Als Zamorra im vorliegenden Heft den Dämon beschwört, um den Aufenthaltsort von Rola DiBurn zu erfahren wird auf die nicht unbedeutende Episode in der Hölle gar nicht mehr eingegangen. Die Schwefelklüfte selbst werden von den Autoren auch recht unterschiedlich geschildert, was zum Teil natürlich auch den Facettenreichtum dieser Dimension unterstreicht. Bei Volker Krämer ist diese Welt natürlich auch grausam und lebensfeindlich, hat mitunter aber auch einen mittelalterlichen Touch. Insbesondere der Sklavenmarkt erinnerte da schon stark an einschlägige Fantasy-Szenarien. Die Ereignisse in der Hölle vor Armakath wurden sehr stimmig und fantasievoll beschrieben, während die Ereignisse auf Parom mehr als Lückenfüller herüberkamen und nicht sonderlich fesselnd waren. Etwas störend ist zudem, dass die Außerirdischen bei Krämer in letzter Zeit zu menschlich aussehen und reagieren. Auch das Volk der Uskugen ist äußerlich den Menschen zum Verwechseln ähnlich. Wenigstens erkennen Zamorra und seine Freunde nun, dass der große Plan der Herrscher über die Weißen Städte von Stümperei geprägt ist. Bleibt abzuwarten was der Autor daraus macht. Der Angriff des Ductors wurde dagegen grandios in Szene gesetzt, auch der Charakter von Sinje Li bekommt immer mehr an Tiefe und wieder einmal zeigt Volker Krämer, dass seine Figuren fast nie oberflächlich und blass wirken und selten dem gängigen Heftromanklischee entsprechen.
Fazit: Ein weiteres Stück Hölle wird von Volker Krämer eindrucksvoll geschildert. Kein Highlight, aber ein flüssig zu lesender Mystery-Thriller.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Dame auf dem Cover soll vermutlich Lakir, die Wächterin Paroms, darstellen. Eine solides Cover, welches aber sicherlich kein Highlight in der Galerie der Zamorra-Titelbilder darstellt.


Coverbewertung:
2 Kreuze