Ron Kelly Nr. 21: Labyrinth der tausend Todesfallen
Ron Kelly Nr. 21: Labyrinth der tausend Todesfallen


Kim Sodamos Hände zitterten. Der Mann wußte: eine falsche Bewegung, und alles ist aus.Über sein Gesicht rann der Schweiß, als hockte er in der Sauna. Die weiße Leinenhose und das dünne Hemd klebten am Körper wie eine zweite Haut. Sodamo näherte seine Rechte einem faustgroßen Stein, der oval aus der grobgemauerten Quaderwand ragte und aussah wie ein Griff, den man nur zu drehen oder zu drücken brauchte, um einen geheimen Mechanismus zu betätigen, der eine Klappe oder eine Tür aufspringen ließ, durch die er weiter ins Unbekannte vorstoßen konnte. Sodamos Finger schwebten wie schwerelos über dem steinernen Knopf und berührten ihn. Doch er zögerte, fester zuzupacken. Er überprüfte noch mal seine Sicherheitsvorkehrungen. Sodamo hatte den Fuß in einer Schlinge, und seine linke Hand umklammerte ein stabiles Seil. Er hatte alles vorbereitet und wollte in dem Moment, wo der Mechanismus ausgelöst wurde, noch das Sicherungsseil ziehen und sich aus der Gefahrenzone katapultieren. Es kam jedoch alles ganz anders. Die Erbauer dieses Labyrinths und der Fallen hatten an alles gedacht, und deshalb wurde ihm die siebte zum Verhängnis ...


von Dan Shocker, erschienen im Juni 1986, Titelbild: R.S. Lonati