Silber-Grusel-Krimi Nr. 157: Die Amokläufer-Droge
Silber-Grusel-Krimi Nr. 157: Die Amokläufer-Droge


Der Mond über Hawaii hatte einen grünlichen Schimmer. Kein Eingeborener blickte zum Himmel. Gesenkten Blickes wurde geflüstert; und Whisky oder Fusel waren das Elixier gegen eine in Jahrhunderten überlieferte Angst. Der uralten Sage zufolge geschah unerklärliches Unheil in solch einer Nacht. Wer die Schatten unter dem Mond als Bild deutete, den traf es als ersten. Kaum ein Tourist hatte davon gehört. Ein Typ wie Bill Salinger wäre vor Lachen vom Stuhl gefallen. Mit seinem Freund Saul Fulmer war er gestern hier angekommen, um das Kaff Honolulu aufzureißen -wie sie die 600 000-Einwohner-Stadt in schöner Überheblichkeit nannten. Salinger sah aus wie ein etwas fetter Belmondo. In North Carolina war er als Konfitüren-Vertreter ein As. Daß er selbst zum Frühstück nur Schinken und Eier aß, hielt er für den Witz seines Lebens. Fulmer war klein, rosig und quicklebendig - ein treuer Freund, der voll Bewunderung für Salingers Hemdsärmeligkeit in dessen Windschatten segelte. Was Salinger tat, sagte, lobte, war für Fulmer Gesetz.


von Theodor Dombrowski, erschienen am 20.09.1977, Titelbild: ???