Silber-Grusel-Krimi Nr. 178: Todesdiamant aus Satans Krone
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Sie wachte schweißgebadet auf. Jetzt schoß es ihr durch den Kopf,
jetzt wird es wieder geschehen... Sie kannte die Vorzeichen genau. Edna Grain
wollte Licht machen. Doch sie unterließ es, einer inneren Eingebung
folgend. Sie vernahm Schritte, die sich der Treppe näherten. Schwer
kamen sie dann die Stufen empor. Plötzlich stand jemand vor Ednas
Schlafzimmertür! Der Todesengel, hämmerte es in ihren Schläfen...
Edna Grain wagte nicht zu atmen. Ihr Herz schien in diesen Sekunden
stillzustehen. Dann klopfte es an der Tür. Eimal... Edna Grain stöhnte
leise auf. Zweimal... Beim dritten Mal. das wußte die bleiche Frau,
würde sich erfüllen, was sie in der Vergangenheit schon oft erlebt
hatte. Das dritte Klopfen aber blieb aus. Die folgenden Sekunden kamen der
Frau vor wie eine Ewigkeit. Langsam, als ob ihre Hände von einem
unsichtbaren Marionettenspieler bewegt würden, legte sie die Decke
zurück und stieg aus dem Bett. Ihre nackten Füße berührten
den Holzboden. Edna Grain ging zur Tür. Schwer lag Ihre Hand auf der
kühlen, verzierten Klinke. Dann öffnete sie die Tür. Ganz
langsam. Draußen war es dunkel. Niemand stand davor. Der Frau perlte
der kalte Schweiß auf der Stirn, und ihre Nasenflügel bebten.
Edna Grain hätte am liebsten laut aufgeschrien, aber kein Laut kam
über ihre Lippen...
von Jürgen Grasmück, erschienen am 14.02.1978, Titelbild: R.S.
Lonati
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In Kalkutta sterben mehrere Menschen auf mysteriöse Weise, zwischen
ihren Schulterblättern ist der Abdruck eines Diamanten zu sehen.
Gerüchte besagen, dass der Hypnotiseur Lolit Kaikun mit der Mordserie
zu tun hat. Die PSA-Agentinnen Morna Ulbrandson und Adida Modderjee besuchen
inkognito eine Party des reichen Mannes. In seinem Keller finden sie eine
Tür, die dreifach gesichert ist. Die Schlüssel zu den Schlössern
trägt der Hausherr an einem Band um den Hals. Morna flirtet mit Lolit
und flößt ihm dabei soviel Alkohol ein, dass er später auf
seinem Bett einschläft. Sie nimmt die Schlüssel an sich und betritt
den geheimen Raum, in dem eine Statue der Todesgöttin Kali steht. In
ihrem Auge sitzt ein funkelnder Diamant. Es ist der Todesdiamant aus der
Krone des Satans. Einer Legende nach sollen Teufelsanbeter aus Europa, die
nach Indien geflohen sind, den Stein, der als Auge Kalis diente gegen den
Diamanten ausgetauscht haben. Morna vermutet, das Lolit sein Haus deshalb
hier gebaut hat, da der Keller mit dem Geheimraum schon vorher existierte.
Die Ausstrahlung des Edelsteins lässt Morna die Besinnung verlieren.
Durch einen mentalen Hilferuf werden Iwan Kunaritschew und Larry Brent alarmiert,
die sofort nach Kalkutta fliegen. In der Zwischenzeit wird die Leiche einer
Sekretärin des Inders gefunden, die am Abend zuvor eine Morddrohung
erhalten hat. Der Täter, ein unsichtbares Monster, ist verschwunden,
hat sich aber schon bei Adida angekündigt. Als Larry und Iwan das Haus
des Inders besuchen, treffen sie auf Morna, die von Lolit hypnotisiert wurde.
Während Iwan Lolit verfolgt, rennt Larry hinter Morna her, die ebenfalls
die Flucht ergreift. Zur selben Zeit wird Adida von dem Unsichtbaren Monster
angegriffen. Larry kann Morna zwar einholen, doch sie steht voll unter dem
Bann des Inders. Erst als dieser bei der Verfolgungsjagd mit seinem Auto
gegen einen Baum fährt und stirbt wird Morna wieder die Alte und auch
das unsichtbare Monster verschwindet. Es war das abgespaltete Böse des
Inders, welches die Morde begangen hat. Das war nur durch die Magie des Diamanten
möglich, den Larry in der Statue gefunden hat. Was er nicht weiß
ist, dass er nur eine billige Kopie in Händen hält, die er auch
in einem bleiversiegelten Behälter versenkt. Der echte Todesdiamant
wurde von einem Helfer des Hypnotiseurs an eine Teehändlerin verkauft.
Als der Helfer die Leiche des Inders besucht, ergreift der Geist Lolit Kaikuns
von dessen Körper Besitz und beobachtet die PSA-Agenten, wie sie, im
Glauben den Fall gelöst zu haben, abfliegen.
Meinung:
Das Spannende an den Dan Shocker-Romanen, ist, dass man eigentlich nie
weiß, worauf er eigentlich hinauswill. Der Anfang dieses Romans z.B.
beschreibt, wie eine Frau den Tod ihrer Mutter voraussieht. Doch das ist
eigentlich nur eine Nebensache, die später lediglich dazu dient, den
mentalen Hilferuf der Schwedin zu erklären. Ansonsten ist die Handlung
wie gewohnt geschildert, ohne große Highlights oder besondere Stellen,
obwohl die Parts der Agenten Larry und Iwan diesmal wohl nur dazu dienten
den Fall schnell zu einem Ende zu bringen. Hilferuf - Flug nach Indien -
Besuch im Haus des Inders mit entsprechendem Finale = Fall gelöst.
Übertrieben fand ich zwar, dass Iwan mit bloßen Fäusten einen
bengalischen Tiger niederschlägt (selbst für einen bärenstarken
PSA-Agenten eine Nummer zu hoch, wie ich meine) aber wie er seine Triumph
auskostet ist lustig beschrieben worden. Und auch das offene Ende ist wirklich
super. So bekommt der rasche Sieg der PSA einen Dämpfer, von dem die
Agenten noch nicht einmal was wissen, und das macht das Ganze noch
spannender.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Also dieses Cover ist schon mehr als Gewöhnungsbedürftig. Ist der
Schädel noch ganz passabel, so wirken die Frauenlippen einfach nur
lächerlich, auch wenn die Szene im Roman ebenso beschrieben wurde.
Coverbewertung: