Luis de Zapata zog eine blutige Spur quer durch das Land bis hinüber
zur Sierra Negra im mittleren Osten der iberischen Halbinsel. Es war August,
und die sengende Sonne brannte auf die Horde des Conde herab, die von Hunger
und Durst geplagt wurde. Flüsse und Bäche waren ausgetrocknet.
Das Wild hatte sich in die kühleren Wälder hinter der Sierra
geflüchtet, wo es Nahrung und Wasser fand. Die wenigen Dörfer in
der Umgebung waren selbst so arm, daß es dem Conde sinnlos erschien,
sie zu plündern. Seine Maultiere waren mit Gold- und Silberschätzen,
Diamanten und Rubinen beladen, aber davon konnte keiner von ihnen leben.
»Wir müssen die Sierra überwinden«, wandte der hagere
Conde sich an seine Männer. »Dort drüben finden wir Wasser,
in den Wäldern erbeuten wir Wild und eines nicht mehr fernen Tages finden
wir das Land, wo wir uns niederlassen und eine neue Herrschaft errichten.«
Viele der Männer und Reittiere blieben verdurstet auf der Strecke
zurück. Beute für die Geier und Adler, die sich gierig auf die
Kadaver stürzten. Mehr tot als lebendig erreichten Conde Luis de Zapatas
Männer den Gebirgskamm der Sierra Negra.