Die Nacht war kalt, kein Stern stand am Himmel. Ein heftiger Wind wehte,
trieb die mächtigen Wolkenbänke vor sich her, ballte sie zu gewaltigen
Haufen zusammen und trieb sie wieder auseinander. Ab und zu drang ein silberner
Mondstrahl durch und erhellte eine unheimliche Landschaft. Welt und breit
lag Krüppelholz, nicht höher als einen halben Meter gewachsen,
und dazwischen die Landstraße, die sich in langen Windungen durch die
Gegend schlängelte. Walter Mannkopf hockte angespannt hinter dem Lenkrad
seines Ford Taunus. Er war geschäftlich unterwegs. Als freier
Handelsvertreter hatte er kein einfaches Los. Er war fast nie zu Hause, Immer
auf Achse, denn seine Kunden wollten ihn persönlich sehen, sich von
ihm beraten lassen und ein Gespräch führen. Er verdiente nicht
schlecht, aber er hatte auch nicht die freie Zeit, um sein sauer verdientes
Geld auszugeben. Man kann nicht alles haben, war seine Devise, nach der er
lebte. Heute allerdings fühlte er sich unwohl. Er hatte mit seinem letzten
Kunden noch einen kräftigen Schluck getrunken. Mannkopf trank an sich
recht selten, und wenn, dann überhaupt nur leichte Alkoholika. Die drei
Gläser machten ihm ordentlich zu schaffen.