Silber-Grusel-Krimi Nr. 294: Madame Hypno im Tempel des Bösen

Silber-Grusel-Krimi Nr. 294: Madame Hypno im Tempel des Bösen


Er wurde seit drei Tagen beobachtet - und wußte es nicht. Harry Finnigan - Amerikaner und Tourist in Kalkutta - war auf eine unterhaltsame, entspannende Zeit während seines Aufenthaltes in dieser Stadt eingestellt. Aber nicht auf Tod und Wahnsinn. - In den späten Abendstunden eines ereignisreichen Tages schlenderte er noch durch die Chandi Chawk. Die Schaufenster der einschlägigen Geschäfte waren überfüllt mit Kunstgewerblichen Gegenständen aller Art. Bizarre Götterfiguren in grell bemalter Keramik, oder Kupfer und Messingfarben. Die Göttin Kali mit ihren vielen Armen war in verschiedenen Größen zu bekommen. Tempeltänzerinnen in den unterschiedlichsten Stellungen, Krüge und Kannen in jeder Form und Größe. Auf dem Weg zum Hotel nahm Finnigan gern diese Straße, weil er die Auslagen schätzte. Er war ein Freund von Aiatica; seit seiner Ankunft hatte er schon eine Menge gekauft. Wenn das so weiterging mußte er einen Extrakoffer beschaffen, um alles in die Staaten mitnehmen zu können. Er hätte sich weniger Gedanken über diese Probleme gemacht, hätte er sein wirkliches gekannt ... Ein anthrazitfarbener Cadillac fuhr langsam hinter ihm her und rollte an die Bordsteinkante.


von Jürgen Grasmück, erschienen am 06.05.1980, Titelbild: R.S. Lonati