Silber-Grusel-Krimi Nr. 418: ...und in der Tiefe lauert das Ungeheuer
Silber-Grusel-Krimi Nr. 418: ...und in der Tiefe lauert das Ungeheuer


Rabenschwarze Wolken trieben auf die englische Küste zu. Zwischen Seaford und Beachy Head ergriffen die Ausflügler kreischend die Flucht. Nur Mat Martin blieb zurück. Seine Linke klammerte sich an die Feldstaffelei, während die Rechte den Pinsel über die Leinwand tanzen ließ. Ein greller Blitz zerriß die schwarze Wand mit explodierendem Donnerschlag. Der Maler lachte und schrie: "Ja ... ja ... ja ..." Er hatte sich vorgenommen, das Gewitter zu malen. Er hatte oft genug gehört, was Physiker über Gewitter ausgesagt und Dichter phantasiert hatten. Mat Martin war Maler und wollte malen, was er sah. Sein Pinsel gehorchte ihm und zeichnete genau auf: ein Gesicht ... Mancher würde sagen: eine Fratze... Der Mund war geöffnet. Grelle Flammen loderten daraus hervor. Irgendwo waren auch Augen. Bei jedem Blitzschlag flammten sie auf. Keine menschlichen Augen. Die Leute in Seaford würden sie als teuflische Augen ... dämonische ... vernichtende und höhnende ... bezeichnen. Mat Martin war mit Begeisterung bei der Sache. Da zuckte ein Blitz. Schwarze Wolken quollen auf. Martin sah sie kommen.


von Wolfgang Rahn, erschienen am 04.01.1984, Titelbild: ???