Tony Ballard Hardcover Nr. 15: Blutfest der schwarzen Druiden
Tony Ballard, Mr. Silver und der hässliche Gnom Cruv begeben sich in
die Prä-Welt Coor, um Zeeneth, den von Agassmea getöteten
Höllenrichter, magisch klonen zu lassen. Doch ihre Mission steht von
Anfang an unter keinem guten Stern, denn die Prä-Welt ist nach wie vor
ein ungemein gefährliches Pflaster. Auf ihrer Reise stoßen Tony;
Mr. Silver und Cruv auf ein Volk, das offenbar von schwarzen Druiden grausam
unterdrückt wird. Tony und seine beiden Begleiter beschließen,
zu helfen und die blutige Herrschaft der Druiden zu beenden. Doch damit handeln
sie sich nur neue Probleme ein - und die Aussicht, ihr eigentliches Ziel
auf Coor zu erreichen, rückt in immer weitere Ferne ...
von Fritz Tenkrat, erschienen im Mai 2008, Titelbild: Werner Öckl
(Sandobal)
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Das Blutfest der schwarzen Druiden (Tony Ballard Nr. 297)
Vor einigen Generationen hat ein Mann namens Woodrow Harrelson einen Weg
in die Prä-Welt Coor gefunden und sich mit einigen Gleichgesinnten dort
niedergelassen, weil sie hofften, dort ein besseres Leben als auf der Erde
führen zu können. Doch Coor war voller Gefahren und die Menschen
wollten wieder zurückkehren - aber eine schwarze Macht hatte den
Rückweg zur Erde gesperrt. In einem kleinen Gebiet haben die Menschen,
die von den anderen Bewohner Coors einfach nur die Erdlinge' genannt
wurden eine kleine bescheidene Existenz aufgebaut. Die Erdlinge lebten in
relativer Sicherheit, bis sie von den schwarzen Druiden entdeckt wurden,
die es auf das rote Blut der Neuankömmlinge abgesehen haben. Seither
fallen die schwarzen Druiden immer wieder über die Siedlung her, um
einen Menschen zu töten und sein Blut zu trinken. Die Opfer der Druiden
werden dabei zu seelenlosen Zombies und verrichten in der Dorfgemeinschaft
einfache Arbeiten. Diese Blutfeste finden immer dann statt, wenn die schwarzen
Druiden durch den Ausbruch eines Vulkans mit besonderer Höllenkraft
ausgestattet werden. Und genau so ein Ausbruch steht der aktuellen Generation
der Erdlinge gerade bevor
Auf der Erde verschafft der Teufel Pharex der Hölle seit Jahren Seelen,
in dem er in Altenheime eindringt, sich als Arzt ausgibt und einen der Bewohner
mittels dämonischer Beeinflussung zu einem Amoklauf mit anschließendem
Selbstmord zwingt. Doch nun ist Mr. Silver dem Teufel auf die Spur gekommen
und hat ihn für einen verwegenen Plan ausgesucht: Tony Ballard und Mr.
Silver dringen in das Haus des Teufels, der in seiner menschlichen Gestalt
Dr. Vincent Spencer heißt, ein und mit einem Spruch der Silbermagie
bringt Silver den Körper des Höllendieners dazu, mit jeder Minute
fetter zu werden, ohne das Pharex etwas isst. Dieser Vorgang lässt sich
nicht stoppen und es ist abzusehen, dass Pharex irgendwann sterben wird.
Dann bieten die Dämonenjäger dem Teufel einen Ausweg an: die
Silbermagie wirkt nur auf der Erde. Wenn Pharex in die Hölle wechselt
und nie mehr auf die Erde zurückkehrt, kann ihm nichts geschehen.
Außerdem soll er Loxagon berichten, dass Tony Ballard den Körper
des Höllenrichters Zeeneth vernichten lies. Dazu inszeniert Tucker Peckinpah
die fingierte Einäscherung des Höllenrichters, der auch Pharex
beiwohnt. In Wirklichkeit wird nur der Körper Zeeneths verbrannt, der
Kopf wurde vorher von Chirurgen abgetrennt und in Spezialglas konserviert.
Mit diesem Überrest des Höllenrichters wollen Tony, Silver und
der Gnom Cruv in die Prä-Welt Coor reisen, weil es dort einen Magier
geben soll, der Zeeneth klonen und in den Dienst des Guten stellen könnte.
Doch als die drei die Behausung des Magiers gefunden haben, steht Tony Ballard
plötzlich alleine da - Silver und Cruv sind spurlos
verschwunden
Teil 2: Das Schattenschwert (Tony Ballard Nr. 298)
Als Tony Ballard nach seinen Gefährten sucht, trifft er auf die weiße
Hexe Sylena, die dem Dämonenhasser erklärt, dass der Magier Zanndo
nicht mehr in seiner Erdhöhle wohnt, sondern weitergezogen ist und eine
statische Nebelbank als Unterschlupf benutzt. Sylena will Tony den Weg zeigen,
doch der möchte er noch mal versuchen, Silver und Cruv zu finden. Doch
schon bald zeigt Sylena ihr wahres Gesicht: sie ist keine weiße, sondern
eine dämonische Hexe, die ihren Opfern die Lebenskraft aussaugt. Nun
soll auch Tony sein Leben lassen, doch mit seinem magischen Ring und dem
Diamondback kann er Sylena vernichten.
Dann tauchen auch Mr. Silver und Cruv wieder auf. Der Gnom war in der Höhle
Zanndos von Prä-Welt-Banditen überfallen worden, die den Kopf des
Höllenrichters Zeeneth an Loxagon übergeben wollten, um so zu mehr
Ansehen in der Hölle zu gelangen. Mr. Silver konnte den Banditen allerdings
folgen und zwei von ihnen in die Flucht schlagen und den dritten so schwer
zu verletzen, dass er bald darauf von einem Knochenfresser getötet
wurde.
Von Cruv erfahren Tony Ballard und Mr. Silver, dass sie sich dem Gebiet
genähert haben, in dem die Erdlinge wohnen, die seit Generationen von
den schwarzen Druiden drangsaliert werden. Die drei Freunde statten der Siedlung
einen Besuch ab und hören, dass ein Blutfest der Druiden kurz bevor
steht. Da einer der Erdlinge, ein Kämpfer namens John Chase den Weg
zu Zanndos Nebelbank kennt, wollen Tony und seine Begleiter den Siedlern
helfen, die schwarzen Druiden zu vernichten. Dabei könnte eine Waffe
helfen, die viele für eine Legende halten. Das Schattenschwert des Magiers
Dromes, der Coor verlassen hat und das sich am Ende eines gefährlichen
Wüstentals befinden soll. Bisher konnte niemand diese Waffe bergen,
da der Weg zu ihr mit Treibsandfallen, Giftschlangen und Feuerstürmen
geschützt ist. Doch Silver gelingt es dank seiner Silbermagie, das
Wüstental zu durchqueren und die Waffe zu bergen. Das Besondere an dem
Schwert ist die Tatsache, dass es nur zur Verteidigung geschaffen wurde und
nur zu diesem Zweck stofflich wird. Will man mit dem Schwert jemanden angreifen,
wird es zu einem Schatten und ist wirkungslos. Als Silver zur Siedlung
zurückkehrt, haben die schwarzen Druiden schon mit ihrem Überfall
begonnen. Zwar konnte die Siedler mit Tonys Unterstützung die meisten
von ihnen vernichten, doch dann ist der Dämonenhasser in eine Falle
des Oberdruiden geraten und soll nun als Opfer des Blutfestes hingerichtet
werden.
Silver kommt in letzter Sekunde wie ein Rachegeist über die letzten
Druiden und kann Tony Ballard befreien. Einigen Druiden gelingt zwar die
Flucht, doch sie stellen nun keine Gefahr mehr dar, vor allem, da nun da
Schattenschwert im Besitz der Siedler bleibt. John Chase führt Tony
und seine Freunde nun zu Zanndo, der sich auch bereit erklärt, den
Höllenrichter zu klonen, so dass er dann als Kämpfer auf der Seite
des Guten eingesetzt werden kann. Allerdings kann Zanndo keine genaue Angabe
machen, wie lange dieser Vorgang dauern wird, und so müssen Tony, Mr.
Silver und Cruv vorerst unverrichteter Dinge wieder auf die Erde
zurückkehren.
Meinung:
Der erste Teil dieses Buches hat mir ausnehmend gut gefallen. Der spannende
Anfang im Altenheim, die Überwältigung des Teufels - das war fesselnd
geschildert und hat Spaß gemacht zu lesen. Auch die Beschreibung der
Lebensumstände der Erdlinge auf Coor war sehr interessant und spannend,
auch wenn die Opferung des jungen Randi Farelli in der Vergangenheit stattfand
und das Ende schon klar war. Besonders gut war der Einfall mit der fingierten
Einäscherung. Ich bin mal gespannt, ob der neue' Zeeneth dann
wirklich auf der Seite des Guten steht oder Tony sich selbst einen Gegner
geschaffen hat. Dem ersten Teil gebe ich auf jeden Fall vier Kreuze.
Der zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Allerdings
hätte ich Tony gleich schon zu Beginn eine reinhauen können, als
er wie ein Anfänger einfach nur den Worten Sylenas glaubt und nicht
einmal in Frage stellt, ob sie wirklich eine weiße Hexe ist. Als
Verteidigung könnte man höchstens anführen, dass sie ihn gerade
erst vor einem Knochenfresser gerettet hat. In diesem Zusammenhang muss noch
einmal der Ideenreichtum von A. F. Morland gelobt werden, der es auch nach
all den Jahren immer wieder schafft, die Prä-Welt mit interessanten
Figuren auszustaffieren. Die Hexe Sylena mit ihrer Ameisen-Haarpracht und
die Knochenfresser, die mit Giftpfeilen das Fleisch jedes Lebewesens zersetzen
und dann nur die Knochen als Nahrung nutzen, sind hierfür wieder gute
Beispiele. Auch das Schicksal der Erdlinge wurde gut beleuchtet und vor allem
die Eltern von Sheila haben mir richtig leid getan. Mit dem Schattenschwert
hat Morland eine faszinierende Waffe geschaffen, und ich finde es etwas schade,
dass es auf Coor zurückgeblieben ist. Auf der anderen Seite ist mit
Shavenaar ja schon ein Schwert im Ballard-Team zu finden. Dass der
Höllenrichter nicht eben in ein paar Augenblicken geklont werden kann,
hat mir auch gut gefallen, ansonsten wäre das Ganze wirklich zu einfach
gewesen. Trotzdem bin ich immer noch nicht 100% von dieser Klon-Idee
überzeugt und fand den ersten Ansatz, den richtigen Körper des
Höllenrichters wiederzubeleben etwas realistischer. Alles in allem aber
ein toller Roman, der erneut vier Kreuze von mir bekommt. Somit bekommt auch
das gesamte Buch vier Kreuze, weil es nach den beiden letzten Bänden
mal wieder eine richtig runde Sache war.
Besonderheiten:
Erster Auftritt des Teufels Pharex
Dealyne hat so starkes Heimweh nach dem schwarzen Nirwana, dass Andrew mit
dem Gedanken spielt, sie dorthin zu begleiten.
Der Körper des Höllenrichters Zeeneth wird verbrannt.
Zeeneth soll mithilfe seines Kopfes geklont werden.
Erster Auftritt der Erdlinge.
Erste Erwähnung des Zauberers Dromes.
Erster Auftritt des Schattenschwertes
Erster Auftritt des Magiers Zanndo.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt den Kopf des Höllenrichters Zeeneth im Spezialglas. Ich
finde das Bild sehr gut gelungen, vor allem, weil man auch noch die Stümpfe
der weiteren Köpfe erkennt.
Coverbewertung: