Tony Ballard Nr. 38: Das zweite Leben des Mortimer K.
Er war in London. Ein Wahnsinniger, ein Teufel, ein Genie...Professor Kull!
Überall auf der Welt hatte dieser machtgierige Wissenschaftler bereits
seine Stützpunkte. Nun wollte er seine Schreckensherrschaft auch auf
England ausdehnen. Grauenvolle Geschehnisse eilten ihm voraus. Wo Professor
Kull seine Hand im Spiel hatte, zählten Menschenleben nichts, und alle,
die für ihn arbeiteten, mußten schwören, jederzeit für
ihn ihr Leben zu lassen. Nicht erst einmal hatte Mortimer Kull das von einem
seiner Männer verlangt. Einige nannten ihn des Satans rechte Hand -
und das nicht zu Unrecht...
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Lance Selby ist in die Fänge des teuflischen Genies Professor Kull geraten.
Dieser macht den Parapsychologen durch synthetisches Blut zu einem
Kamikaze-Monster, das er auf Tucker Peckinpah ansetzen will. Währenddessen
müssen sich Tony Ballard und Vicky Bonney gegen zwei Kamikaze-Monster
wehren, die sie mit der magischen Streitaxt vernichten können. Einen
der Wurm-Killer verfolgen sie bis zu einer Zahnarzt-Praxis, wo sie Mr. Silver
treffen. In der Praxis wurde auch Lance Selby in die Falle gelockt und
entführt. Mr. Silver schafft es mittels Hypnose einer jungen Frau, die
zu Kulls Schreckens-Organisation gehört, den Standort des Londoner
Stützpunktes zu entlocken. Gemeinsam machen sich die drei Freunde auf
den Weg das Nest auszuheben, nicht ahnend, dass Lance bereits als Wurm-Killer
auf dem Weg zu Peckinpah ist
Meinung:
Obwohl dies der zweite Teil eines Doppelbandes ist kann man ihn getrost als
Einzelroman lesen, ohne wichtige Fakten nicht zu kennen. Kurz und knapp
erhält der Leser eine Wiederholung der wichtigsten Geschehnisse aus
dem Vorgänger und ist damit wieder auf dem Laufenden. Das Heft beginnt
zudem mit einem CIA-Agenten, der den Auftrag hat Mortimer Kull unschädlich
zu machen. Dieser Handlungsstrang hat zunächst für Tony und seine
Freunde keine Bedeutung und wurde deshalb bei der Kurzbeschreibung außen
vor gelassen. Die Geschehnisse laufen parallel und werden im Finale geschickt
zusammengeführt. Den Roman kann man auch als Action-Krimi mit
Horror-Einschlag betrachten und hat so gut wie keinen Fantasy-Anteil. Kull
ist ein gerissener Mabuse-Verschnitt, der noch einige spannende Abenteuer
verspricht, zumal er ebenso reich und mächtig zu sein scheint, wie
Peckinpah, wenn nicht noch reicher und mächtiger. Langeweile kommt
jedenfalls nicht auf, wenn sich die Ballard-Crew gegen dämonische
Wurm-Killer zur Wehr setzen muss und dabei in ein gesichertes Geheimlabor
eindringt. Durch Mr. Silvers Fähigkeiten schafft es der Autor sich
lästige Erklärungen für das Umgehen der Alarmanlage nicht
extra einfallen lassen zu müssen. Seitenschinderei muss Morland allerdings
für die überflüssige Episode mit den beiden Junkies unterstellt
werden, die Selby ausnehmen wollen. Zumal die beiden Süchtigen derart
klischeehaft dargestellt werden, dass es zum Haare raufen ist. Ebenfalls
unnötig war die Passage, in der ein Hellseher von einem Kamikaze-Monter
ausgeschaltet wird, weil dieser eventuell eine Bedrohung für die
Organisation darstellt. Allerdings wurde der Angriff sehr spannend geschildert
und unterstreicht noch die Skrupellosigkeit des wahnsinnigen Verbrechers.
Mortimer Kull wandelt dabei nicht nur auf den Spuren von Dr. Mabuse und diversen
James-Bond-Bösewichtern sondern ist auch das Ballard-Pendant zu Dr.
Satanas oder Dr. Tod. Auf alle Fälle ein charismatischer Gegenspieler
mit einer Menge Potential. Die Verwandlung von Lance Selby ist nicht nur
ein Schlag für den Helden der Serie, sondern auch für den Leser.
Ein guter Freund Ballards wird einmal mehr zum Opfer und es scheint nicht
danach auszusehen, als ob er in absehbarer Zeit wieder geheilt werden
könnte. Ein hochdramatischer und kurzweiliger Ballard-Roman den man
wärmstens weiterempfehlen kann. Wieso der Roman aber "Das zweite Leben
des Mortimer K." heißt, kann ich nicht verstehen, denn von einem ersten
Leben war nichts zu lesen.
Besonderheiten:
Lance Selby wird zum Kamikaze-Monster und von Roxanne in ein magisches Koma
versetzt.
Erster Auftritt von Noel Bannister, einem CIA-Agenten, der Kull jagt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Soll vermutlich die Fratze eines Wurmkillers darstellen. Wirkt ein wenig
eintönig, aber irgendwie auch sehr gruselig durch die pupillenlosen
Augen. Vom Stil her gibt es jedenfalls nichts auszusetzen.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild wurde auch für das Vampir-Taschenbuch Nummer 75
verwendet.
Auch das Buch "The Djinn" von Graham Masterton zierte dieses Titelbild,
dessen Cover es auch noch in einer leicht veränderten Variante gibt:
Auch das Buch "Manitou Man" von Graham Masterton Buch trug das Gesicht.
und wenn man das Gesicht alleine nimmt, findet man es auf dem Cover der "The
Stand" DVD wieder:
Es gab ausserdem auch noch ein spanisches Buch "ENCICLOPEDIA DEL OCULTISMO
- LAS CIENCIAS PROHIBIDAS" auf dem das Bild von Les Edwards verwendet
wurde: