Vampir-Horror-Roman Nr. 11: Die Nacht der Affen
Dr. Ragors Experimente sind genial und grausam zugleich. Er verwandelt Menschen
in Affen, indem er intelligente Gehirne in Gorillaschädel verpflanzt.
Ein Rudel von dienstbaren Ungeheuern schafft dem besessenen Forscher immer
neue Opfer heran. Auf den Spuren der verschwundenen Vicky Fairland gerät
auch ein junger Privatdetektiv in die Fänge des Teufels mit dem Skalpell.
In einer einsamen Moorgegend erlebt er am eigenen Körper das furchtbare
Experiment...
von James R. Burcette, erschienen 1973, Titelbild: Carolus Adrianus Maria
Thole
Rezension von
Adee:
Kurzbeschreibung:
Ein Autounfall schockiert selbst abgebrühte Polizisten. Der tote Fahrer
ist ein Gorilla. Die unbekannte Beifahrerin wird verletzt. Privatdetektiv
Dave Merrick erkennt sie sofort: es ist seine verschwundene Mandantin Vicky.
Sofort macht er sich auf, das Rätsel zu lösen.
Aber Vicky wird aus dem Krankenhaus entführt. Dave nimmt die Verfolgung
auf und landet im Grauen. Gefangen genommen von dem irrsinnigen Chirurgen
Dr. Ragor begegnet Dave nicht nur künstlich erschaffenen Vampiren, sondern
Gorillas, denen man Menschengehirne eingepflanzt hat.
Dave wird zusammengeschlagen, unter Drogen gesetzt und in einen Käfig
gesperrt. Verbissen versucht er sich und Vicky zu befreien, bevor sie auf
dem OP-Tisch des Wahnsinnigen landen ...
Meinung:
James R. Burcette alias Kurt Luif steuerte den zweiten Originalroman zum
VHR bei, und was für ein Beitrag das ist. Da Horrorromane seinerzeit
für deutsche Autoren noch Neuland waren, wundert es nicht, dass man
hier offensichtlich die B-Filme der Zeit zum Vorbild genommen hat. Das
könnte genausogut ein italienischer Trashfilm sein. Der Plot ist nicht
gerade kompliziert, um es nett zu sagen. "Keiner meiner Autoren wollte den
Blödsinn schreiben", verriet Luif einmal in einem Interview. Man kann
es ihnen irgendwie nicht verdenken :-) Und vielleicht war das auch gut so,
denn Luif schrieb ihn selbst und machte daraus eine echte Tour de Force.
Hier ist alles vertreten, was diese Art von Horrorroman zu bieten hat: irre
Wissenschaftler, Menschenversuche, Sex, Zombies, sadistische Quälereien,
blanker Horror und ein superdüsteres Ende.
Geschrieben ist das in dem Stil, der Luif zu recht so beliebt machen sollte:
schnörkellos, temporeich und auf den Punkt gebracht. Und man kann sich
des Eindrucks nicht erwehren, dass man ausprobieren wollte, wie weit man
gehen kann. Denn das ist ein echter Splatterroman, der in einer Gewaltorgie
endet. Verglichen damit ist der berühmt-berüchtigte Roman "Amoklauf"
des Autoren ausgesprochen zurückhaltend.
Viele Teile der Geschichte machen zwar nicht den geringsten Sinn und man
kann den "Blödsinn" nicht ernst nehmen, dafür macht es wirklich
Spaß, ihn zu lesen.
Besonderheiten:
Erster Roman von James R. Burcette, eines der Pseudonyme von Kurt Luif, das
er für den VHR benutzte.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild gibt dieses Mal ganz gut den Inhalt wieder. Monster unter sich.
Verglichen mit anderen Thole-Bildern ist das eher dezent.
Coverbewertung: