Vampir-Horror-Roman Nr. 183: Der Götze vom anderen Stern

Vampir-Horror-Roman Nr. 183: Der Götze vom anderen Stern


Das Mondlicht beschien die Hügel von Kansas und das Landstädtchen Storeyville. Sterne standen am Himmel. Es war eine helle, friedliche Nacht. Nur wenige Lichter brannten noch in der Stadt. Dann begannen plötzlich alle Hunde zu heulen. Das Vieh auf den Farmen gebärdete sich wie toll. Hühner erwachten und gackerten und flatterten. Kühe rannten mit den Köpfen gegen die Wand oder brachen durch die Tür aus dem Stall aus. Pferde stampften und zerschlugen alles, was in Reichweite war. Die wild lebenden Tiere verkrochen sich in ihren Höhlen und Bauten oder flüchteten in panischer Angst. Vögel zogen in kreischenden Schwärmen durch die zuvor noch so friedliche Nacht. Die Tiere spürten das Ungeheuerliche, das sich ankündigte. Und auch die Menschen fühlten, daß etwas auf sie zukam. Da erhellte ein giftig grünes Licht den Himmel. Pfeifend und heulend zog der Komet seine Bahn, einen Schweif von phosphoreszierenden Gasen hinter sich herziehend. Glühend fegte er durch die Erdatmosphäre. Im Umkreis von vielen hundert Meilen sah man seinen furchterregenden Schein. Es sah aus, als würde der Komet auf Storeyville niederstürzen. Die Leute, die sich auf der Straße befanden oder aus den Fenstern ihrer Häuser zum Himmel blickten, standen vor Schreck wie gebannt. Das Pfeifen und Heulen wurde lauter, schwoll an zu einem Donnern, das Tod und Vernichtung ankündigte. Der grünlich leuchtende Komet fuhr herab wie die Faust einer dämonischen Gottheit, und nichts konnte ihn aufhalten. In Storeyville fielen Menschen auf die Knie, als das kosmische Grauen herabfegte.


von Earl Warren, erschienen 1976, Titelbild: Carolus Adrianus Maria Thole

Ein Nachdruck dieses Romans erschien als Geister-Schocker Nr. 86 im März 2010 bei der Romantruhe:

Geister-Schocker Nr. 86: Der Götze vom anderen Stern