|
Samuel Twigger war kein Frühaufsteher. Seit er vor einigen Jahren in
Pension gegangen war, genoss er seine Freiheit und ließ sich Zeit mit
allem was er tat. Hier draußen, mehrere Meilen südlich der Ortschaft
Balmoral, lebte er völlig zurückgezogen in seinem Häuschen
und bekam oft tagelang keinen Menschen zu Gesicht. Aber genau das hatte er
sich immer gewünscht. Twigger war ein Sonderling. Ein Einzelgänger,
der die Beschaulichkeit liebte und dem jede Hast und jeder Trubel ein Greuel
war. Auch an diesem Morgen hatte er es nicht eilig, aus dem Bett zu kommen.
Er lag seit einer Weile wach und blinzelte in die Sonnenstrahlen, die sich
in das ebenerdige Zimmer verirrten. Das Fenster stand offen. Es stand immer
offen, denn hier draußen gab es weder Staub noch Straßenlärm
noch lästige Nachbarn, die ihn stören konnten. Gegen frische Luft
hatte er nichts, ganz im gegenteil. Genauso liebte er den Vogelgesang. Im
Moment war es im Garten völlig still. Das morgendliche Konzert seiner
gefiederten Freunde war verstummt. Die Vögel waren wohl zur Futtersuche
übergegangen oder von einer streunenden Katze vertrieben werden.
Plötzlich hörte Samuel Twigger ein knackendes Geräusch. Es
klang, als wäre ein Ast abgebrochen. Der Alte fuhr hoch, blickte lauschend
zum Fenster. Was hatte das Knacken zu bedeuten? War jemand in den Garten
eingedrungen, ein Dieb vielleicht? Twigger war dafür bekannt, das er
prächtiges Obst züchtete. Außerdem zog er für den
Eigenbedarf alle möglichen Arten von Gemüse. Es konnte leicht sein,
das ein Landstreicher oder ein paar Jugendliche sich auf seine Kosten
gütlich taten.