Vampir-Horror-Roman Nr. 233: Die Rache der Dämonin

Vampir-Horror-Roman Nr. 233: Die Rache der Dämonin


Die Schritte des Grafen Eugène Vallois hallten hohl in dem alten Gewölbe wider. Die Laterne in der Hand des großgewachsenen Vierzigers warf ihr Licht auf nackten, kaum behauenen Stein. Das war nicht weiter verwunderlich: Graf Vallois befand sich im tiefsten Bereich seines Schlosses in der Picardie. Niemand hatte es bemerkt, als er vor zehn Minuten seine Gemächer oben verlassen hatte, um zu mitternächtlicher Stunde die halbverfallenen, feuchten Verliese zu betreten. Der Gang machte jetzt einen Knick und führte gleichzeitig schräg nach unten. Ein paar große schwarze Fledermäuse flatterten auf, als das Laternenlicht auf sie fiel. Der Graf zuckte zusammen. Eines der unheimlichen Tiere hatte sein Haar gestreift, das beinahe bis auf die Schultern fiel und seltsamerweise schon total grau war. Graf Vallois atmete ein paar Mal tief durch, ehe er mit neuer Energie seinen Weg fortsetzte. Doch seine Hände zitterten, und das Zittern übertrug sich auf die Laterne: wie verrückt tanzte der Schatten über die steinernen Mauern. Eine neue Biegung des Ganges- und dann stand Graf Vallois vor einem Durchbruch in der Mauer; im romantischen Stil war der Bogen aufgeführt. Der Graf musste sich tief bücken, um durchzukommen. Er hatte das Ziel seiner nächtlichen Wanderung erreicht. Genau in der Mitte des nur drei mal drei Meter großen Kerkers blieb er stehen. Als er die Laterne abstellte, fiel ihr Licht auf eien Quadratische Steinplatte im Boden, an der ein starker schmiedeeiserner Ring befestigt war. Mit Mühe hob der nächtliche Besucher die Platte an, und schob sie zur Seite. Der Rum darunter war nicht groß und vollkommen leer. Jetzt glitt ein düsteres Lächeln über das ausgemergelte Gesicht des Grafen.


von John P. Vanda, erschienen 1977, Titelbild: N. Lutohin
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Exakt das gleiche Motiv war auch schon auf dem Professor Zamorra-Roman Nr. 653 abgebildet:

Professor Zamorra Nr. 653: Stirb, wenn du kannst!


Dieses Cover wurde dann übrigens auch noch auf einer weiteren Zamorra-Publikation und zwar der Liebhaber-Edition Nr. 16 verwendet, obwohl die beiden Zamorra-Publikationen inhaltlich keine weiteren Gemeinsamkeiten hatten:

Professor Zamorra Liebhaber Edition Nr. 16


Das seltsame Schreckgespenst im Hintergrund wurde ursprünglich wohl vom Titelbild des Larry Brent-Romans Nr. 171 inspiriert. Zumindest die Hände und Arme des Monsters sind nämlich exakt identisch:

Larry Brent Nr. 171: Die Skelettfratze