Vampir-Horror-Roman Nr. 237: Der Dämon aus der Ewigkeit

Vampir-Horror-Roman Nr. 237: Der Dämon aus der Ewigkeit


Im "Hillside", einem malerisch gelegenen Waldrestaurant im romantischen Yetholmtal, herrschte fröhlich- beschwingtes Treiben. Das gastliche Haus war für seine kulinarischen Spezialitäten und seine exquisiten Getränke weit bekannt. Kein Wunder, daß sich zum heutigen Maifest die Menschen in den engen Räumen schier erdrückten. "Ist doch immer dasselbe", brummelte griesgrämig der alte Cromby, seines Zeichens Hausfaktotum und Mädchen für alles, in seine nur noch spärlich vorhandenen weißen Barthaare. " Da kommen die hochfeinen jungen Tunichtgute aus dem südlichen Kelso und woll'n ihren Dämchen hier zeigen, was ein Hammer ist!" Er schnäuzte sich geräuschvoll und blickte mit strafendem Blick um sich. Doch niemand hörte auf ihn. Man kannte der Alten, der unter seiner rauen Schale ein hilfsbereites und freundliches Wesen verbarg. Schon die Eltern der jungen Leute hatten ihn gekannt, und wunderliche Dinge über ihn berichtet. Im Garten spielte eine kleine Band. Linda Ruttles schaute verliebt auf ihren Tänzer, einen mageren jungen Mann, der sich verzweifelt abmühte das erhebliche Gewicht in ´seinen Armen zu bewegen. Bevor er jedoch antworten konnte, hörte er sie einen spitzen Schrei ausstoßen. "Schau mal da!" Atemlos blieb sie stehen und zeigte mit einem ihrer lächerlich dicken Finger auf einen Schwarm hell leuchtender Punkte, die über den schwarzen Samt des Himmels huschten. "Sternschnuppen", flüsterte sie voller Entzücken. "Das bedeutet Glück!" Sie schmiegte sich enger an ihn. Außer dem jungen Mädchen hatte auch Cromby die seltene Naturerscheinung beobachtet. Hastig bekreuzigte er sich und murmelte dabei beschwörende Worte.


von Jack Read, erschienen 1977, Titelbild: N. Lutohin