Vampir-Horror-Roman Nr. 245: Die Geisterhöhle

Vampir-Horror-Roman Nr. 245: Die Geisterhöhle


Während in der Halle und im Salon noch getanzt wurde und die sechs Musiker, die aus Boston gekommen waren, in einer Ecke auf einem Podium im Schweiß ihres Angesichts disharmonische Klänge produzierten trag Harriet Turnbridge auf die Veranda und betrachtete versonnen den nächtlichen Sommerhimmel und das Wetterleuchten, das aus westlicher Richtung allmählich näher rückte. Die Besitzer des Hauses Collinwood- nämlich die Herrin Elisabeth Collins- Stoddard, ihr Bruder Roger Collins und ihre Tochter Carolyn- hatten eingeladen, was in diesem Teil der Küste von Maine Rang und Namen hatte, und Harriet Turnbridge hatte nicht absagen können, obwohl sie seit dem Tod ihres Mannes aufwendige Festlichkeiten nicht mehr viel Geschmack abzugewinnen vermochte. Harriet war eine junge, tizianrote Schönheit und lebte mit ihrem Schwiegervater, Charles Turnbridge, und ihrem Schwager Steve in der Nähe von Collinwood in einer Villa am Meer. Sie war die einzige Tochter eines Rechtsanwalts und in Collinsport aufgewachsen. Ihr Vater war ebenfalls tot, daher war sie bei den Turnbridges geblieben und führte ihnen den Haushalt. Sie hatte sich gescheut in das Haus zurückzukehren, das sie von ihrem Vater geerbt hatte. Sie fürchtete, dort menschenscheu zu werden und zu oft an das grässliche Ende ihres Mannes denken zu müssen, wenn niemand in ihrer Nähe war, der sie ein wenig ablenken konnte.


von Marilyn Ross, erschienen 1978, Titelbild: N. Lutohin
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild dieses Vampir-Horror-Romans wurde später auch noch auf dem Cover des Grusel-Schockers Nr. 7 verwendet:

Grusel-Schocker Nr. 7: Verlies der blutigen Träume