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"Also, wenn du mich fragst, Guy, dann rate ich dir ab, zu dieser spiritistischen
Sitzung zu gehen", sagte Patricia ernst. "Ich habe ein ganz sonderbares
Gefühl ... Wenn ich mir vorstelle, du könntest dazu beitragen,
daß man Verstorbene aus ihrer Ruhe reißt und dazu veranlaßt,
sich Lebenden zu offenbaren und mit ihnen in Kontakt zu treten. Wirklich,
Guy, ich finde das abscheulich!" "Aber du hältst es nun immerhin für
möglich, daß es geschehen könnte", sagte Guy Cravelin
lächelnd. "Bislang hast du immer behauptet, alles sei Humbug und beruhe
auf Täuschung, und Kolotay sei nichts als ein ausgekochter Betrüger."
"Ein Betrüger ist er", meinte Patricia. "Du weißt so gut wie ich,
daß er den denkbar schlechtesten Ruf genießt. Er war zeitlebens
ein mieser Glücksritter, ein undurchsichtiges Subjekt. Das weiß
ganz Paris." "Aber ganz Paris rennt zu ihm. Das heißt, nur diejenigen,
denen er es erlaubt, zu ihm zu kommen. Er sucht sich seine Leute genau aus,
denn er ist mächtig in Mode, dieser Rasputin von Paris, wie er genannt
wird." Patricia Bernard, 26 Jahre alt, ein gefragtes Fotomodell und von
atemberaubender Schönheit, schaute lange Zeit schweigend auf die
vorbeirasende Landschaft. Guy Cravelin war ein ausgezeichneter Fahrer. Er
ließ den Porsche über die schmalen, aber gut ausgebauten Straßen
zwischen Blois und Vendome flitzen, Die Verlobten hatten sich in der Nähe
von Blois über die Fortschritte informiert, die das Landhaus machte,
welches in herrlicher Lage an den sanften Hängen über der Loire
seiner Fertigstellung entgegensah. Die Grundmauern standen schon, der Architekt
selbst überwachte die Arbeit.