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Ihm war kalt. Die Kälte kam geradewegs aus seinem Herzen und hing nicht
mit der Temperatur zusammen, die in der überheizten Hotelhalle herrschte.
Trotzdem war Roger Simpsons wachsendes Frösteln zweifellos auf seine
Umgebung zurückzuführen, auf die abgetretenen Teppiche, deren Muster
kaum noch zu erkennen war, auf die traurig in ihren Töpfen dahinwelkenden
Zierpalmen, auf die düster- verschlissene Einrichtung insgesamt, und
nicht zuletzt auf die beiden männlichen Gäste, die völlig
reglos in alten, schweren Sesseln saßen und wie ausgestopft wirkten.
Wie Tote, dachte Roger Simpson. Er strebte auf den Rezeptionstresen zu, stoppte
und musterte das Schlüsselbrett, das dahinter an einer Wand hing. Er
entdeckte, daß sich in den Fächern für eingehende Post nicht
ein einziger Brief befand. Er schlug mit der flachen Hand auf die antiquiert
wirkende Klingelglocke, die einen hässlichen, blechernen Ton von sich
gab. Roger blickte über seine Schulter. Die beiden Männer in ihren
Sesseln rührten sich nicht. Sie starrten aus scheinbar blicklosen Augen
ins Lege. Roger hieb erneut auf den Knopf. Er tat es betont schwungvoll.
Es schien, als wollte er mit einer besonderen Energieleistung die aufsteigende
Furcht bremsen, die von ihm Besitz zu ergreifen drohte. Eine Tür klappte.
In dem diffusen Dunkel, das hinter dem Tresen herrschte, erschien ein knochiger,
hochauf geschossener Mann von schwer bestimmbarem Alter. Der Mann trug einen
schwarzen Anzug und eine lose gebundene Schleife, die nicht viel kräftiger
als ein solider Schnürsenkel war.