Vampir-Horror-Roman Nr. 349: Die Hexe von Salem

Vampir-Horror-Roman Nr. 349: Die Hexe von Salem


Der kühle, klare Herbsttag, mit dem alles anfing, hat sich so tief in mein Gedächtnis gegraben, als hätte ich die Kette gespenstischer Ereignisse, die mein Leben überschatten sollten, damals schon vorausgesehen. An diesem Tag übernahm ich den Job bei der Fairfield Residence Hall, eine Art Wohnheim für alleinstehende junge Frauen, und Don hatte mich mit dem Wagen zur Summer Street gebracht und vor der Tür abgesetzt. Wir waren seit vier Monaten verheiratet und hatten vor vier Wochen ein Haus in Coldwater in Connecticut gekauft. Vorher hatten wir in Greenwich Village gewohnt. Das alte Backsteingebäude gefiel mir auf den ersten Blick. Über dem Erdgeschoß erhoben sich drei Etagen, acht Säulen stützten eine weitläufige. Veranda, und die Fenster hatten altmodische weißgestrichene Läden. Ein eiserner Staketenzaun trennte die Rasenfläche vor der Fassade von der Straße, in unregelmäßigen Abständen waren Sträucher gepflanzt. Hinter der breiten Tür lag ein Korridor mit Steinboden. Ich bog nach rechts und steuerte auf das Büro von Mrs. Grant zu. Sie erwartete mich bereits und begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln. Sie war in den Fünfzigern und ein bisschen knochig. Ihr graues Kleid hing um sie herum, als gehörte es ihr nicht. Ihre braunen Haare waren künstlich aufgehellt, wodurch sie jünger, aber auch härter wirkte. "Guten Morgen, Aimee", sagte sie. "Sie sind auf die Minute pünktlich." "Mein Mann ist ein Pünktlichkeitsfanatiker", erklärte ich. "Hängen Sie Ihren Mantel in den Schrank im Korridor", schlug sie vor.


von Mary Ann Drew, erschienen 1980, Titelbild: N. Lutohin
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Wolfgang Trubshaw:
Das gleiche Cover wurde auch auf dem Professor Zamorra Roman Nr. 656 verwendet:

Professor Zamorra Nr. 656: Der Blutpriester