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Das Telefon klingelte um acht. Larry Brenton lächelte, als er nach dem
Hörer griff. Maureen rief niemals früher an. Sie war berufstätig
und meldete sich immer erst nach der Erledigung ihrer Hausarbeit. Er sah
sie in Gedanken mit untergezogenen Beinen auf der Couch sitzen, eine Zigarette
in der Hand und einen erwartungsvollen Ausdruck in dem frischen, von
dunkelblondem Haar umrahmten Gesicht. "Du rauchst zuviel", scherzte er. Er
war zwölf Jahre älter als Maureen. Sie hatte ihren Mann nach nur
fünfmonatiger Ehe durch einen Unfall verloren und versuchte seitdem
mit mäßigem Erfolg, sein kleines Lebenswerk zu retten. Bis jetzt
war es ihr mit einiger Mühe gelungen, die sieben Betriebsangestellten
der Offsetdruckerei zu beschäftigen und zu entlohnen. Maureen war fast
täglich unterwegs, um neue Aufträge hereinzuholen. "Hallo", rief
Larry, als keine Antwort erfolgte. "Bist du das?" Er vermied es, Maureens
Namen auszusprechen, weil möglicherweise ein Fremder an der Strippe
war. Der Teilnehmer schwieg. Larry hörte das Atmen des Anrufers, es
war schwer und etwas unregelmäßig. Es schien von einem alten oder
stark erregten Menschen zu kommen. "Hallo", rief Larry nochmals, dann knallte
er den Hörer auf die Gabel. Seine gute Laune war verflogen. Er
überlegte kurz, dann wählte er Maureens Nummer. Maureen meldete
sich nicht. Larry ließ den Hörer sinken.