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In diesem Raum tief unter der Erde herrschte pechschwarze Nacht, wahrlich
ägyptische Finsternis. Die Luft stand. Kein Windhauch bewegte sie.
Fugendicht waren die Steine der Gruft gefügt. Ein seltsames, nicht zu
schilderndes Odeur erfüllte das Gewölbe, durchdrang die Unterwelt
mit einem Hauch von trügerischer Frische. Ätherische Öle waren
es, die ihre Kraft im Laufe der Jahrhunderte noch immer nicht ganz verloren
hatten, Absolute Stille...Plötzlich die Ahnung eines Geräuschs
und mit ihm ein leichtes Wehen. Es schien, als seien Geister eingekehrt -
und in der Tat: es mußten Geister am Werk sein. Wem sonst mochte die
unsichtbare Hand gehören, durch die veranlaßt das Mauerwerk sich
unsagbar leise öffnete? Für menschliches Gehör nicht wahrnehmbar
glitten die Quader auseinander, und ein gelblicher Lichtschein begann die
Dunkelheit aufzulösen. Fast schien es, als zögere der Strahl, sich
in die Gruft zu wagen, als scheue sich Re, der Sonnengott, ins Reich des
Osiris einzudringen, dem frevlerischen Seth gleich, diesem gnadenlosen
Zerstörer und erbittertsten Feind des Totengottes Osiris. Durch einen
Spalt im Mauerwerk tastete sich der gelbliche Lichtstrahl eine Treppe hinunter
- und traf auf die Mumie. Sie war allein, und ihr Mund war verschlossen.
Allein...
Übrigens befand sich exakt das gleiche Motiv wie auf dem Vampir-Horror-Roman
auch noch auf dem australischen Comic-Magazin TERROR UNLEASHED Nr. 3: