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Es regnete. Kalter Nordwind trieb dunkle Wolken vor sich her. Der einst saubere,
gutbürgerliche Stadtteil war verkommen. Er sah jetzt aus, wie wenn er
bombardiert worden wäre, und nicht wie ein Stadtteil an der Grenze
Manhattans. Auf der einen Seite der breiten Straße befanden sich verfallene
Wohnblocks, deren Fensterscheiben ausgeschlagen worden waren. Auf den
Bürgersteigen lagen große Haufen stinkenden Abfalls. Außer
dem faden Schimmer von Glühbirnen hinter einigen Fenstern und dunklen
Schatten von vorbeihuschenden Ratten gab es keine Lebenszeichen. Auf der
anderen Seite der Straße befand sich ein langer, breiter Graben, der
mit Abfall, Brettern, verbogenen Metallröhren und Brocken von Asphalt
aufgefüllt war. Das war alles, was von Ausgrabungsarbeiten für
eine Untergrundbahn übriggeblieben war, die vor einigen Jahren begonnen
hatten. Die Untergrundbahn war nie fertig geworden. Etwas weiter weg standen
Gebäude, die schon lange verlassen worden waren. Die Ruinen dienten
jetzt Rauschgiftsüchtigen, Ratten und Ungeziefer als Unterschlupf. Von
Zeit zu Zeit wurden sie aber auch von Landstreichern als Bleibe genutzt.
Die Landstreicher kamen gewöhnlich, wenn das Wetter schlecht war. An
diesem Abend hatte sich ein verwahrlostes altes Weib hier niedergelassen.
Man nannte sie die "dreckige Gertie". Sie saß auf einem schmutzigen
Kissen. Vor ihr standen Einkaufstaschen, die alles, was sie besaß,
enthielten.