Christoph Schwarz Nr. 34: Tod unter Tage

Christoph Schwarz Buchausgabe Nr. 1/2008


Das Ruhrgebiet ist bekannt für seine Bergwerke. Hier wird seit Jahrzehnten das "schwarze Gold" abgebaut. Alte Stollen und Schächte durchziehen den Untergrund der Region. Manche von ihnen sind eingestürzt, andere wurden zugeschüttet oder wurden schlicht vergessen. Drei Punks suchen in solch einem Stollen ein ruhiges Plätzchen, um es warm und trocken zu haben, vor allem aber, um ungestört zu sein. Doch sind sie wirklich alleine? Sehr schnell entwickelt sich der Ausflug zu einem Höllentrip. Belinda wird mit den Ermittlungen betraut und findet nicht nur Wesen, an deren Existenz sie bis dahin nicht einmal geglaubt hatte, sondern auch eine ihr fremde Welt ...


von Gunter Arentzen, erschienen im Januar 2008, Titelbild: Uwe Köhl
Der Roman ist Teil der Buchausgabe Nr. 1/2008 in der drei aufeinanderfolgende Romane erschienen sind

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nach einigen Wochen der Ruhe gehen in der Detektei Schwarz gleich zwei Aufträge ein: während Christoph Schwarz sich mit Rafael Kramer auf den Weg zur Wartburg macht, wo angeblich Vampire gesichtet wurden (s. Band 35 ‚Vampire auf der Wartburg'), fährt Belinda Nolte nach Gelsenkirchen. Hier wurden in einer stillgelegten Zeche mehrere Menschen getötet. Darunter waren auch zwei Teenager. Ein junges Mädchen konnte entkommen und hat die Mörder als Monster beschrieben. Selbst ein SEK musste vor diesen menschenähnlichen Bestien kapitulieren.
Belinda wagt sich in den Stollen und trifft auf die Ungeheuer, die sie als Orks identifiziert. Eine unbekannte Kriegerin gesellt sich zu Belinda und hilft ihr, die Orks zurückzuschlagen. Es stellt sich heraus, dass die Kriegerin dieselbe Person ist, die schon einmal Jaqueline Berger das Leben rettete (s. Band 23 ‚Der verfluchte See') und auf den Namen Akasha hört. Akasha stammt aus dem alten Ägypten und existiert nach ihrem Tod in der Unterwelt des Gottes Osiris. Hier existiert eine menschliche Gesellschaft - Nachkommen von Menschen, die Osiris in die Unterwelt gefolgt sind -; aber auch die Orks stammen von hier. Sie sind durch ein magisches Tor gekommen, dass in dem Gelsenkirchener Stollen von Wissenschaftlern der SSSK geschaffen wurde. Diese Wissenschaftler wurden auch die ersten Opfer der menschenfressenden Monster, die nun auch schon anderen Stellen der Stadt aus der Erde brechen und Menschen töten.
Belinda und Akasha müssen das Tor mit Steinen aus magischer Lava zumauern und die Fugen mit eben dieser Lava versiegeln. Die auf der Erde zurückbleibenden Orks würden danach nicht mehr lange leben, da sie den direkten Kontakt zur Unterwelt zum Existieren brauchen. Das Vorhaben der beiden Frauen wird durch eine gefährliche Hüftwunde, die Belinda sich im Kampf gegen die Orks zugezogen hat, behindert, doch schließlich gelingt es, das Tor zu schließen und die Gefahr zu bannen. Belinda bricht nach dieser Aktion geschwächt zusammen, und als sie wieder erwacht befindet sie sich in einem fremden Raum mit einer Frau, die sich als Léan vorstellt und erklärt, dass Belinda nun auf Avalon ist...


Meinung:
So leid es mir tut, dies ist der langweiligste Christoph-Schwarz-Roman, den ich bisher gelesen habe...
Die Geschichte zieht sich dahin und die vielen Kämpfe mit den Orks sorgen nicht für Spannung, sondern eher für Langeweile. Gerade weil die Geschichte mich nicht fesseln konnte, fielen dieses Mal auch einige Fehler unangenehm auf, z.B. "etwas" statt "etwa" oder "schließend" statt "schließen". Und dann wurden im Kampf die Orks kurzzeitig zu Goblins... ;o)
Einzig der Auftritt von Akasha, deren Geschichte sich hier andeutet, sowie der von Léan am Schluss des Romans machen die Geschichte für Fans interessant.


Besonderheiten:
Belinda erhält vom Innenministerium eine Sondergenehmigung für ihre Flugscheibe aus der Parallelwelt, was Chris mit gemischten Gefühlen sieht, weil er fürchtet, dass der Staat eine Gegenleistung dafür erwartet.
Erste Erwähnung des Namens Akasha.
Belinda wird von der Göttin Morrigan auf unbestimmte Zeit nach Avalon geschickt, um sich zu erholen.
Mit diesem Roman endet der erste Dreierband der Serie. Eingebettet sind die drei Romane in eine Vorgeschichte und zwei Zwischenspiele. Vor dem Roman ‚Feuerreiter über Bamberg' erlebt der Leser den ersten gemeinsamen Einsatz von Conny Blank und Suzanne Wild mit, der zwar in einem Fiasko endet, als sich der gefährliche Werwolfüberfall als Horror-Porno-Dreh entpuppt, doch Conny bekommt das Angebot des Innenministeriums, wieder für den Staatsdienst zurückzukehren und als Sonderermittlerin für das Übernatürliche weiterhin mit Suzanne zusammenzuarbeiten.
Im ersten Zwischenspiel stöbern Conny und Suzanne den bekannten Okkultisten Robert Ferdinand Wagner auf (s. Geister-Schocker Band 57 ‚Otgiruru'), der jedoch fliehen kann. Zurück bleibt ein Kaninchen, das geopfert werden sollte und das Conny mit sich nimmt. Sie tauft es auf den Namen Cäsar (Biddeschööön!). Außerdem bezieht Conny ihre neue Wohnung in Frankfurt.
Im zweiten Zwischenspiel feiert Belinda Geburtstag - und zwar an dem Tag, an dem Nancy Higgins, ihr neuer Körper, geboren wurde. Sie erhält auf unbekanntem Weg ein Geschenk aus der Parallelwelt: eine Flugscheibe, sowie ein persönliches Päckchen vom Parallel-Christoph.
Diese Zwischenspiele runden den gesamten Band ab, hätten aber auch in die Romane integriert werden können.
Alles in allem muss ich ehrlich zugeben, dass ich noch ganz genau sagen kann, ob mir diese neue Erscheinungsform nun gefällt oder nicht, auch wenn mich sechs Romane mehr im Jahr natürlich freuen. Aber ich denke, dass ich im Laufe dieses Jahres auch entschieden habe, wie mir die Dreierbände gefallen… ;o)


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Bild, das die Feuerreiter zeigt, gefällt mir sehr gut, durch den roten Grundton des Covers bekommt die ganze Szenerie etwas Gruseliges. Allerdings stellt sich mir die Frage, warum auf diesem Bild sechs statt vier Reiter zu sehen sind, wenn es doch speziell für dieses Buch erstellt wurde.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Drei Jugendliche nisten sich Nachts in ein altes verlassenes Bergwerk ein, um ein paar ungestörte Stunden zu verbringen. Aber zwei von ihnen werden das Bergwerk nicht mehr lebend verlassen. Ein eigenartiges Geschöpf haust in den Tiefen des Stollens und tötet die beiden auf bestialische Weise. Nur eine der drei kann entkommen und informiert die Polizei. Zwei der Beamten steigen in den Stollen und treffen auf die Bestie. Nur mit knapper Not können sie entkommen. Das SEK wird eingeschalten. Es stellt sich heraus, das nicht nur eines dieser Wesen dort unten lauert. Das SEK findet mehrere grausam zugerichtete Leichen, halb aufgefressen und verstümmelt. Auch ein paar Mitglieder des SEK kommen nicht mehr lebend davon. Belinda nimmt sich des Falles an und muß schnell feststellen, das sie es mit Orks zu tun hat, die aus einer fremden Dimension in unsere Welt eingedrungen sind. Sie trifft auf eine geheimnisvolle Frau namens Akasha, die ebenfalls aus dieser Dimension stammt und die Jaqueline Berger schon einmal begegnet ist (CS 23). Zusammen nehmen sie den Kampf gegen eine Übermacht an Orks auf. Nur durch das schließen des Dimensionstores können die Orks vernichtet werden. Ein Kampf ums Überleben beginnt...


Meinung:
Der Roman geht mit einer ziemlich düsteren und unheimlichen Atmosphäre im alten Bergwerks-Stollen los. Fast schon beklemmend wird die Szenerie beschrieben. Und als noch die Orks auftauchen, beginnt eine ganze Serie von regelrechten Gemetzeln los. Ich glaub, es gab bisher keinen Roman in der Serie, der brutaler geschildert wurde. Auffallend ist auch eine riesen Anzahl von Toten. Selbst ein Kind verliert auf grausame Weise sein Leben. Mit Akasha kommt eine weitere interessante Figur hinzu, die zwar schon in CS 23 ihren ersten Auftritt hatte, doch dort wusste man noch nichts über sie. Ich fand diesen Teil recht spannend und unterhaltsam, auch wenn es sich die meiste Zeit nur um rumgemetzel handelt. 3 Kreuze kann ich aber dennoch vergeben.


Besonderheiten:
Belinda lernt Akasha kennen.
Belinda bekommt vom Parallel-Welt-Chris-Schwarz eine Flugscheibe zum Geburtstag geschenkt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Zwei Reiter zuviel. Ansonsten recht ansehnlich.


Coverbewertung:
3 Kreuze