John Sinclair Nr. 133: Dr. Tods Horror-Insel
John Sinclair Nr. 133: Dr. Tods Horror-Insel


Noch fehlten zwei Mitglieder der Mordliga. das wußte niemand besser als Dr. Tod. Er setzte alles daran, um die Mannschaft des Schreckens zu vervollständigen. Inmitten der Nordsee fand er sein nächstes Ziel. Auf dem Grund des Meeres lag seit 10 000 Jahren ein Wesen begraben, das in seiner Grausamkeit unbeschreiblich war. Der Name: Vampiro-del-Mar, der Kaiser der Vampire!


von Jason Dark, erschienen am 19.01.1981, Titelbild: José Perez Montero

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Auf einer vom Sturm umpeitschten Bohrinsel warten 20 Männer darauf abgeholt zu werden, ehe ihr bisheriger Arbeitsplatz außer Betrieb genommen wird. Leider macht das Auftauchen des Todesnebel, der ja bekanntermaßen von Dr. Tod ausgesandt wird, der allgemeinen Aufbruchstimmung einen Strich durch die Rechnung. Alle Männer, außer dem Leiter der Insel - Mark Brennan - kommen ums Leben und enden als blankgefressene Skelette im Meer. Brennan selber landet auf einem alten Kahn, auf dem sich außerdem die Mitglieder der Mordliga befinden, die bis dato zusammengekommen sind. Während Brennan angsterfüllt und stocksteif dasteht, weil die Spitze von Tokatas Schwert seine Kehle schon leicht anritzt, findet man an der Ostküste Englands, in der Grafschaft Suffolk die skelettierten Überreste einiger armer Kerle, die dem Todesnebel zu nahe gekommen sind. John, der durch die Ereignisse in Grynexxa (JS Nr. 132) noch sensibilisiert ist, ahnt Schreckliches und erhält von einem Experten für Strömungen und Strömungsverhältnisse der Nordsee einen Hinweis, daß die Leichen aus einer Richtung angespült worden sein könnten, in dem zahlreiche Bohrinseln liegen. Unterstützt vom Militär, den Geheimdiensten und natürlich Sir James, bricht der Geisterjäger kurze Zeit später in einem Hubschrauber auf, um sich das näher eingegrenzte Gebiet etwas genauer anzusehen. Auf Suko und Bill muß John leider verzichten, da sie eben nicht über einen ähnlich wirksamen Schutz vor dem Todesnebel verfügen wie unser Lieblings-Oberinspektor vom Yard. Während der Hubschrauber, mit John an Bord, durch den Sturm jagt, wird Mark Brennan inzwischen von Dr. Tod und seinen Spießgesellen gezwungen weiter in den Meeresboden zu bohren, weil dort angeblich das fünfte Mitglied für die Mordliga liegen soll. Es handelt sich um einen mindestens 10000 Jahre alten Supervampir namens Vampiro-del-mar, dem man eine Pflock in die Brust rammte, der aber doch nicht wirklich tot ist, sondern wiedererweckt werden kann, was Solo Morasso auch vor hat. Zwischenzeitlich stürzt der Hubschrauber aufs Meer, weil der Pilot tot ist, denn er kam dem Todesnebel zu nahe und mußte von John mit dessen Kreuz erlöst werden. Nun kämpft der Geisterjäger gegen die wogenden Elemente, was ihm schwerfällt, denn er befindet sich dabei in einem kleinen Boot mit Außenborder und die See ist wild. Nachdem es ihm gelungen ist, irgendwie die Bohrinsel zu betreten, kann er nur noch beobachten wie Tokata ins Meer springt, weil der Bohrer inzwischen Vampiro-del-mars Ruhestätte freigelegt hat. Und tatsächlich der Supervampir aus grauer Vorzeit kann erweckt werden, als Dr. Tod den Pflock aus dessen Brust reißt. John, der ausgelaugt und tropfnass das Schauspiel von einem Versteck aus beobachtet ist entsetzt, kann das unheimliche Geschehen jedoch nicht verhindern. Als Brennans Leben in Gefahr ist, greift er ein und will verhindern, daß Vampiro-del-mar einen Schluck von dessen Lebenssaft zu sich nimmt. Doch damit bringt er sich selber auch in absolute Lebensgefahr. Auch wenn die Mordliga noch nicht vollständig ist, so ist sie dennoch mehr als gefährlich und könnte für den Geisterjäger den sicheren Tod bedeuten. Als sich ihre Mitglieder aufteilen und ihre Jagd beginnen, sinken Johns Chancen, die Bohrinsel lebend verlassen zu können, praktisch auf Null. Wie wird dieses Drama enden?


Meinung:
Zunächst einmal ein wirklich kurzer Kommentar zu dem Roman: Wow!!!! Also ehrlich! In diesem Roman führt Jason Dark die im vorherigen Band begonnene Saga vom Todesnebel (den man leicht und locker als siebtes und vielleicht sogar gefährlichstes Mitglied dieser tödlichen Vereinigung bezeichnen könnte) gekonnt weiter, wobei er den Handlungsort - besagte Bohrinsel - auf sehr gelungene Weise wechselt. Ging es im vorherigen Roman darum die Bewohner eines ganzen Dorfes zu retten, so bangt man nun um das Leben von Mark Brennan, den gebeutelten Ingenieur, der das "Pech" hatte, die erste Attacke des Todesnebels zu überleben. Allein das Kreuz des Geisterjägers erweist sich als ausreichender Schutz gegen den Nebel, wie auch Gordon Granada, der Pilot des Hubschraubers mitbekommen muß. Warum aber nur er als lebendes Skelett Unheil bringen und John töten will, ist unklar, denn immerhin skelettieren ja auch Brennans Kollegen zu Beginn des Romans und die sind danach mausetot. Nun gut, nicht zu sehr darüber nachgrübeln, sondern vielmehr dieses gelungene Schmankerl aus meinem persönlichen Super-Sinclair-Jahr (ja ich weiß, diese Formulierung habe ich beim Roman Nr. 132 auch schon benutzt) genüßlich dahinschmökern und somit dem weltbesten Supervampir aus der Feder von Jason Dark ein furchtbares Willkommen bescheren. Oh ja, ich fand zwar toll, daß Will Mallmann später (viel später sogar) zu Dracula II und somit auch einem Supervampir mutierte, doch die absolute Nr. 1 war, ist und wird immer sein (komisches Deutsch, gell?) Vampiro-del-mar, mein riesiges, pockennarbiges, säbelzahntigergebißbestücktes Super-Duper-Vampirchen. Auf Lupina hätte Jason in der Mordliga gut und gerne verzichten können, die war mau, lasch, einfach uninteressant. Aber Vampiro-del-mar war eine echte Bereicherung und bescherte mir - allein bei der Vorstellung wirklich mal vor ihm zu stehen - eine Gänsehaut. Echt toll. Doch nun genug vom Schwärmen für Vampiro-del-mar, kommen wir noch einmal zum Roman zurück. Der Umstand, daß John einen großen Teil des Romans nicht gegen Dämonen ankämpfen muß, sondern vielmehr gegen die Nordsee, die ihn ja mit ihren aufpeitschenden Wellen verschlingen oder zerschmettern will, steigert die Spannung enorm und macht das ganze noch interessanter. Ich selber lebe ja an der Nordsee und kann all denjenigen, die es nicht tun, nur bestätigen, daß es wirklich sehr beeindruckend ist, wie Herbststürme diesen doch relativ kleine Teil des Atlantik, in eine brodelnde und lebensfeindliche Masse entstehen verwandeln können. Das John nach diesem Abenteuer erst einmal mit körperlichen Anstrengungen jeglicher Art durch war, vermag ich gut nachzuvollziehen. Also noch einmal kurz und gut zum Ende: Klasse Roman, sehr spannend und weit über dem Durchschnitt liegend. Volle Punktzahl!!!


Besonderheiten:
Vampiro-del-mar wird auf dem Grund der Nordsee entdeckt und von Dr. Tod wiedererweckt, um als fünftes Mitglied der Mordliga beizutreten. Der Todesnebel hat nun seine volle Stärke erlangt und frißt Menschen die Haut vom Leib.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hier halte ich mich mal ganz kurz und knapp, und dafür auch ausgesprochen negativ!
IGITT!


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Dr. Tod greift mit dem Todesnebel eine Bohrinsel an. Die Besatzung wird dadurch getötet. Nur einer, ein gewisser Mark Brennan gerät in die Fänge der Mordliga. Dr. Tod will mit dem riesigen Bohrer der Bohrinsel sein fünftes Mitglied der Mordliga auf dem Meeresgrund befreien. John Sinclair erfährt davon, begibt sich zur Bohrinsel und stellt sich ganz alleine der Mordliga, da er wegen seinen Kreuzes als einziger gegen den Todesnebel immun ist. Dr. Tod schafft es, Vampiro-del-mar aus seinem nassen Grab zu befreien und zum neuen Untoten Leben zu erwecken. Dr. Tod will John töten lassen und seine Meute jagt ihn durch die ganze Bohrinsel. Vampiro-del-mar macht Mike Brennan zum Vampir, der kurz darauf John angreift. John kann ihn vernichten und von der Bohrinsel fliehen. Auf dem offenen Meer wird er von Tokata und Vampiro-del-mar gejagt. Nur durch Sukos und Bills eingreifen kann John mit einem Hubschrauber gerettet werden. Dr. Tod kann mit seiner nun 5-köpfigen Mordliga wieder einmal entkommen.


Meinung:
Dieser Roman bietet Spannung von Anfang bis Ende. Man kommt kaum zum verschnaufen. Ich war zwar schon von Anfang an ein Fan der Mordliga, aber irgendwie gefällt sie mir von Mitglied zu Mitglied immer und immer besser. Mit Vampiro-del-mar kommt wohl eines der gefährlichsten Mitglieder hinzu. Er wurde wirklich schaurig beschrieben und ich kann mir denken, daß dieser Gegner noch für einigen Wirbel sorgen wird. Der Schauplatz Bohrinsel gefiel mir sehr gut. Das stählerne Monstrum sorgt für einige spannende Momente. Johns Kampf auf dem offenen Meer wurde mit vielen Spannung und Verzweiflung geschildert. Also diesen Roman hab ich mit einem Zug durchgelesen, was dafür spricht, daß er Spitzenklasse war. Wieso kann nicht jeder Roman so sein?


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Vampiro-del-Mar


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Im Gegensatz zum brillanten Roman ist das Cover nur unterste Schublade. Potthässlich gezeichnet und dann gibt es auch noch kaum einen Zusammenhang zum Roman. Das Monster wurde ungefähr so beschrieben wie Vampiro-del-Mar, aber ansonsten gibt das Cover nichts her.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Mithilfe des Todesnebels bekommen Dr. Tod und die Mordliga die Kontrolle über eine stillgelegte Bohrinsel, unter der sich eine versunkene Stadt befindet. Mithilfe des Bohrers will Dr. Tod den dort begrabenen Vampiro del Mar wiedererwecken, einen Vampir, in dessen Brust ein Eichenpflock steckt und ihn so unschädlich gemacht hat. John muss allein auf die Bohrinsel, ohne etwas von den Plänen der Mordliga zu wissen, um den letzten Überlebenden der ehemaligen Besatzung, die vom Todesnebel zerfressen wurde, zu retten. Er soll mit einem Helikopter in die Nähe gelangen und den restlichen Weg mit den Schlauchboot zurücklegen. Der Todesnebel tötet jedoch den Piloten, sodass der Heli abstürzt. John schafft es trotz allem auf die Insel und beobachtet, wie das Crewmitglied dem Vampir geopfert werden soll. Erfolglos versucht er ihn vor dem schrecklichen Schicksal zu bewahren und hat jetzt die gesamte Mordliga am Hals. Und er ist scheinbar mit ihnen allein auf der Bohrinsel...


Meinung:
Wow, ich hätte nicht gedacht das der Roman so gut ist. Der Autor schafft es den Leser die ganze Zeit über in die spannende Story zu integrieren. Auch das Auftreten der gesamten Mordliga und der erste Auftritt Vampiro del Mars, sowie der Handlungsort und die Entwicklung des Todesnebels tragen sehr stark zur positiven Bewertung des Romans bei. Nur bei den Namen hätte Jason Dark sich wirklich etwas mehr Mühe geben können: Vampiro del Mar ist Spanisch und bedeutet "Vampir des Meeres" oder "Vampir vom Meer". Nunja, und Johns Pilot heißt Cloud, ins Deutsche übersetzt "Wolke". Das ändert aber nichts an fünf Kreuzen.


Besonderheiten:
- erster Auftritt von Vampiro del Mar
- der Todesnebel erreicht seine volle Stärke


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ich finds eigentlich ganz ok, es hat zwar nichts mit der Handlung zu tun, könnte aber vielleicht. zu einem anderen Roman passen, da würde ich auch keine null Kreuze geben. Es gibt durchaus schlimmere.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Romans wurde auch schon auf dem spanischen Comic-Magazin GALAXIA 2001 verwendet:

Galaxia 2001