Gespenster-Krimi Nr. 247: Der Gladiator der Hölle

Gespenster-Krimi Nr. 247: Der Gladiator der Hölle


Benito Scarbone rannte durch das Gestrüpp der Garriga. Der Schweiß floß ihm in Strömen übers Gesicht und tränkte sein Hemd und die grobe Hose. De Sonne brannte gnadenlos herab. Doch Benito hielt nicht inne, denn er lief um sein Leben. Neunzehn Jahre alt war er gerade erst geworden, er wollte noch nicht sterben. Hinter sich hörte er Knacken und Prasseln im Gestrüpp. Vögel flogen hoch und kreischten, von Benitos Verfolgern aufgestört. Es waren zwei Killer der Mafia, die ihn mit ihren Luparas, den doppelläufigen Wolfsschrotflinten, umbringen wollten. Ein dritter Mann lag einige Kilometer weiter zurück mit einer Kugel im Bein da. Doch jetzt war die 7,65er Beretta in Benkos Tasche leergeschossen und nicht gefährlicher als ein Stein. Die Verfolger riefen sich Hinweise zu. "He, Amadeo, lauf nach rechts, schneid ihm den Weg ab!" "In Ordnung, Philippo, gleich haben wir ihn!"


von Brian Elliot, erschienen am 06.06.1978

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Emilia Scarbone beschwört nach dem Tod ihres Sohnes Benito den Dämon Agathokles, der vor fast zweitausend Jahren in die Ruinenstadt Selinunte verbannt wurde, um sich an den Mördern Benitos, der das Opfer einer Vendetta, der Blutrache, wurde, zu rächen. Dank Emilias Beschwörung ist Agathokles, eine Skelettgestalt, die auf einem von Geisterpferden gezogenen Streitwagen fährt, nicht mehr an Selinunte gebunden und geht in Castelvetrano, der Heimatstadt Emilias, auf die Jagd nach den Mafiosi und ihren Auftraggebern, die hinter Benitos Tod stecken. Doch damit gibt sich der Dämon nicht zufrieden, er hat mit jedem Opfer an Macht gewonnen und macht Nacht für Nacht die sizilianische Kleinstadt unsicher. Emilia Scarbone hat längst bereut, dass sie den Dämon beschworen hat, kann ihn aber auch nicht mehr zurückrufen und wird schließlich selbst ein Opfer der Höllengestalt. Der junge Polizeibeamte Marco Fabrizzi, versucht vergeblich, sich gegen den Spuk zu stellen, bis ein alter Orakelspruch und die Eingebung seiner Freundin Paola, die ebenfalls zu dem Clan der Bluträcher gehört und ihren Vater an Agathokles verloren hat, aufzeigen, wie der Dämon zu vernichten ist. Laut dieses Spruchs wird einer Jungfrau bei Sonnenaufgang offenbart, mit welchen Mitteln Agathokles zu bekämpfen ist. Als aufrechte Sizilianerin ist Paola natürlich noch Jungfrau und so erscheinen ihr zwei Geister des Lichts. Von ihnen erfährt Paola, dass Agathokles für immer vernichtet wird, wenn es jemandem gelingt, ein Wagenrennen gegen ihn zu gewinnen. Zu diesem Zweck wird der Geist des Wagenlenkers Andros von Fabrizzi beschworen, der schon in der Antike ein Rennen gegen Agathokles gewonnen hat und dafür getötet wurde. Marco Fabrizzi muss zu Andros auf den Wagen steigen und das Rennen zusammen mit ihm bestreiten, und am Ende können die beiden den Dämon besiegen.


Meinung:
Dieser Roman über die Rache einer trauernden Mutter, die schließlich selbst das Opfer ihres Hasses wird, hat mir recht gut gefallen. Auch wenn der erste Teil der Geschichte eher zur üblichen Gruselkost gehört, wird es gegen Ende dann noch mal spannend und ungewöhnlich, denn ein Streitwagenrennen als Waffe gegen einen Dämon habe ich auch noch nicht erlebet. Schade nur, dass man nicht mehr über den abscheulichen Alten, den unaussprechlichen Dämon der Finsternis, erfahren hat. Denn er war die eigentliche Macht hinter Agathokles.


Besonderheit:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im August 2003 als Geister-Schocker Band 7 unter dem Titel ‚Der Dämon mit dem blutigen Schwert '.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt die Schlussszene, als Agathokles, der im Roman genauso wie hier gezeigt beschrieben wird, im magischen Streitwagenrennen besiegt wird.


Coverbewertung:
3 Kreuze