John Sinclair Edition 2000 - Nr. 47: Die Werwolf-Sippe (1. Teil)
Verstreut Euch wie Staub in alle Winde. Hütet Euch vor jenen mit geweihtem
Silber. Doch verliert nie den Kontakt zueinander, denn Ihr seid von gleichem
Blut. Der Tag wird kommen, da Ihr wieder vereint sein werdet. Vereint unter
Eurer Königin. Und dann - wird sich nichts und niemand mehr gegen uns
stellen können.
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Eine Nachbarin der Conollys berichtet John Sinclair, dass ihre Tochter
Sue ein Verhältnis mit ihrem Lehrer Marcel Vendri hat. Sue hat ein
Telefongespräch mitangehört, wonach sie davon ausgeht, dass Marcel
sie betrügt. Bei John Sinclair schrillen sämtliche Alarmglocken
als er den Namen des vermeintlichen Liebchens hört: Lupina. Für
den Geisterjäger steht fest, dass die Mordliga scheinbar wieder aktiv
geworden ist. Gemeinsam mit Suko und Jane Collins begibt sich John Sinclair
nach Frankreich, wo Sue in einem Internat für junge Frauen lebt.
Während der Überfahrt wird der Geisterjäger von einem Wolf
angefallen, den er in Notwehr erschießt. Kurz darauf macht er die
Bekanntschaft mit Silva. Obwohl der tote Wolf scheinbar normal ist, reagiert
Sinclair Silberkreuz. Ist Silva vielleicht ein Werwolf? Während John
sich als Lehrer in das Mädcheninternat einschleusen lässt, verfolgen
Suko und Jane Silve und ihren Wanderzirkus. Noch ahnt niemand, dass die
Ereignisse die Pläne des Sinclair-Teams schon bald ad absurdum führen
werden
Meinung:
"Die Werwolf-Sippe" ist der erste Teil eines Zweiteilers und bietet
dem Hörer endlich eine reine Werwolfgeschichte, die von Oliver Döring
exzellent in Szene gesetzt wurde. Dicht am Original-Roman und dennoch in
modernem Gewand präsentiert sich das Hörspiel, dessen Vorlage bereits
1981 erschienen ist. Auf die Ereignisse aus der
vorherigen Folge, "Myxins
Entführung", wird nur kurz eingegangen, und es bleibt fraglich, ob das
Zurückbleiben Tokatas in den Wäldern Mittelenglands noch einmal
zentral thematisiert wird. Dafür scheint Dr. Tod, laut Lupinas Aussagen
endlich den Aufenthaltsort von Xorron in Erfahrung gebracht zu haben. Somit
sind die Weichen für die große
Jubiläumsfolge 50,
"Zombies in Manhattan", gestellt. Doch bereits mit der vorliegenden Produktion,
die auf dem rückwärtigen Inlay erstmals als "Ein Hörspiel
für Erwachsene" deklariert wurde, zieht Oliver Döring wieder alle
Register seines Könnens. Bei dieser Folge stimmt einfach alles.
Tonqualität, Sprecherauswahl, Musik, Effekte und Story sind genau so,
wie sie in einem modernen Horror-Hörspiel sein sollten. Eine perfekt
aufeinander abgestimmte Mischung, die den Hörer 47 Minuten lang aufs
Angenehmste unterhält. Auffallend ist der Erzählerwechsel, der
aufgrund einer Erkrankung von Joachim Kerzel vorgenommen werden musste. Doch
Wolfgang Pampel, unter anderem die deutsche Stimme von Harrison Ford, vertritt
seinen Vorgänger würdig und angemessen. Die neue Stimme sorgt
darüber hinaus für Abwechslung und macht das Hörspiel noch
mal um einiges interessanter. Die Stammsprecher, allen voran Frank Glaubrecht
(John Sinclair), Martin May (Suko) und Franziska Pigulla (Jane Collins),
sind hervorragend aufgelegt und spielen ihre Rollen wie gewohnt, mit dem
nötigen Augenzwinkern. Grandios besetzt wurde der Part des Direktors
Roland Foucert, der von Udo Schenk verkörpert wird. Schenk, der sich
in den letzten Episoden rar gemacht hatte, erhält in diesem Zweiteiler
eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert wirkt, und ihn die
vielfältigen Spielarten seiner Stimme voll ausschöpfen lässt.
Ein weiterer Ohrwum ist, neben Claudia Urbschat-Mingues (Lupina), Anke
Reitzenstein als Silva. Die Schauspielerin hat ebenfalls reichhaltige
Synchronerfahrung, in Hörspielen hingegen hat Frau Reitzenstein noch
nicht allzu häufig mitgewirkt, wodurch der Klang ihrer Stimme frisch
und unverbraucht rüberkommt. Ähnlich verhält es sich mit Berenice
Weichert, deren wunderbar sanfte Stimme durchaus bedrohliche Züge annehmen
kann, wie die Schauspielerin in dieser Folge mehrfach unter Beweis stellt.
Bei den Effekten wurde sich abermals viel Mühe gemacht und insbesondere
die Verwandlungs- und Splatterszenen kommen eindringlich und unheimlich
realistisch zur Geltung. Genial ist in diesem Zusammenhang der Übergang
zwischen der Ermordung von Jovankas erstem Opfer und den Essensvorbereitungen
von John Sinclair. Trotzdem "Die Werwolf-Sippe" ein weiteres Remake einer
Tonstudio Braun-Folge ist, ist allein die technisch hochwertige Produktion
ihr Geld wert, abgesehen davon, dass die Geschichte an den entscheidenden
Stellen gestrafft und glaubwürdiger gemacht wurde.
Fazit: Ein Horror-Hörspiel par excellence. Selten wurden Werwölfe
in einem Hörspiel überzeugender dargestellt wie hier. Für
Horror-Fans ein unbedingtes Muss.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover von Vicente Ballestar hat auch in knapp 30 Jahren nichts von seiner
Wirkung eingebüßt und zeigt die alte Jurina bei der Weihe von
Jovanka. Lediglich einige Wölfe im Hintergrund und die blonde Wolfsfrau
sehen sehr unnatürlich aus.
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Kurz bevor sie vernichtet wird, gibt die alte Jurina, ihres Zeichens
eine Werwölfin, ihrer Enkelin Jovanka die Werwolfweihe. Jovanka macht
sich daraufhin auf die Suche nach ihrem Bruder Marcel, der Lehrer in einem
Mädcheninternat ist. Zusammen ermorden sie die Geliebte des Lehrers,
die Schülerin Sue. Im Schwimmbad der Lehranstalt ermordet die junge
Wölfin einen Mann und trifft kurz darauf auf John Sinclair. Dieser ist
zusammen mit Suko und Jane nach Frankreich aufgebrochen, weil er Hinweise
auf Lupina bekommen hat. Es gelingt Jovanka und ihrem Bruder, John zu
überwältigen, als Lupina dazukommt. Sie werfen John in den Pool,
begraben in einem gläsernen Sarg. Marcel und Jovanka wollen zu ihrer
Schwester Silva. Laut einer Prophezeiung ihrer Großmutter sollen sich
die drei Geschwister Lupina anschließen.
Auch Silva ist in Frankreich und auf der Überfahrt von England nach
Frankreich John über den Weg gelaufen. Suko und Jane verfolgen sie und
ihren Komplizen, die im Fell ihrer Wölfe (die beiden haben einen kleinen
Zirkus) Drogen schmuggeln. Als Suko und Jane erwischt werden, blufft Suko.
Er behauptet, sie seien interessiert an dem Stoff.
Meinung:
Auf dieses Hörspiel war ich ganz besonders gespannt, da hier
Wolfgang Pampel als Erzähler debütieren sollte. Joachim Kerzel
fiel wegen Krankheit aus. Und ich muss sagen: Obwohl Kerzel als Erzähler
wirklich mehr als brillant ist, ist Pampel wirklich gut und versteht es fast
genauso gut, Spannung zu vermitteln. Am Genialsten finde ich Berenice Weichert.
Ich mag so sanfte, hohe Stimmen. Sie hat sie. Berenice kann aber durchaus
auch grausam rüberkommen, wie man bei einigen Szenen feststellen kann.
Zum Hörspiel selbst: Ich kann mich an keine Folge erinnern, in der
Werwölfe so gut dargestellt werden wie hier. Grausam und brutal. Die
Effekte und der Soundtrack tun ihr übriges dazu. Lustig: Der Übergang
von der Ermordung des Typen, der Jovanka fangen will zu Johns Vorbereitungen
zum Essen ist echt lustig.
Und hier noch etwas allgemeines: Durch meinen Vorrezensenten habe ich erfahren,
dass die Hörspiele ab dieser Folge endlich als Hörspiel für
Erwachsene ausgezeichnet sind. Ja endlich, kann ich da nur sagen. Ich habe
das sowieso nie verstanden. Noch vor eineinhalb Jahren etwa habe ich die
Sinclairs in manchen Geschäften neben Serien wie Bibi Blocksberg oder
Benjamin Blümchen gesehen. Da ist es jetzt schon besser.
Besonderheiten:
Nach Erkrankung von Joachim Kerzel übernimmt Wolfgang Pampel die
Sprecherrolle.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Erzähler |
Wolfgang Pampel |
Jane Collins |
Franziska Pigulla |
Suko |
Martin May |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Sheila Conolly |
Daniela Hoffmann |
Sir James Powell |
Karlheinz Tafel |
Jovanka Vasely |
Berenice Weichert |
Jurina Vasely |
Marianne Rogée |
Silva |
Anke Reitzenstein |
Lupina |
Claudia Urbschat-Mingues |
Marcel Vendri |
Peter Flechtner |
Al Astor |
Jörg Doering |
Roland Foucert |
Udo Schenk |
Margret Rutland |
Marianne Groß |
Sue Rutland |
Dascha Lehmann |
Pfarrer |
Bernd Rumpf |
Ansage |
Fred Bogner |
in weiteren Rollen
|
- Markus Pfeiffer
- Jan Spitzer
- Sebastian Rüger
- Simon Jäger |
CD: ISBN 978-3-7857-3782-8
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2009
Länge (10 Tracks): 47.42 Min