Professor Zamorra Nr. 856: Der Drache aus dem Sumpf

Professor Zamorra Nr. 856: Der Drache aus dem Sumpf


Marcus Mercury, Archäologiestudent, war noch einmal in den Schacht hinuntergestiegen. "Ich mache noch ein paar Fotos", hatte er gesagt. Unten empfing ihn eine völlig fremde, seltsame Welt, wie er sie sich noch vor ein paar Wochen nicht mal im Traum hätte vorstellen können. In gut dreißig Metern Tiefe gab es eine Stadt! Die wollte er jetzt fotografieren, soweit das möglich war. Er fragte sich, warum nicht schon früher einer aus dem Team auf diese Idee gekommen war. An der Beleuchtung konnte es nicht liegen. Mercury wusste, dass das Blitzlicht seiner Kamera ausreichte, und es gab ja auch noch die großen Scheinwerfer. Nur gab es noch etwas, von dem er nichts ahnte. Und dieses Etwas riss plötzlich das gewaltige Maul auf und schnappte zu. Es kam so schnell und überraschend, dass Mercury nicht mal mehr aufschreien konnte.


von W.K. Giesa, erschienen am 20.03.2007, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Eine Forschergruppe entdeckt im brasilianischen Urwald eine Blaue Stadt. Da Tendyke Industries ihre Finger mit im Spiel hat ist es nicht verwunderlich, dass Robert Tendyke Wind von der Sache bekommt. Als einer der Studenten spurlos verschwindet und kurz darauf sein Skelett gefunden wird dauert es nicht lange bis der Abenteuer zusammen mit Nicole Duval und Professor Zamorra auf der Bildfläche erscheint und dem Geheimnis auf die Spur kommt. Innerhalb der Blauen Stadt existiert ein Dimensionstor in eine Sumpflandschaft in der ein gigantischer Drache haust, der seine Opfer mit Haut und Haaren verschlingt, um kurz darauf nur noch Skelett und Kleidung auszuspeien. Bald müssen die Dämonenjäger allerdings feststellen, dass die Panzerung der riesigen Echse sogar den Laserschüssen aus den Blastern standhält und das Amulett ist alles andere als eine zuverlässige Waffe, seitdem Taran wieder in der Silberscheibe haust. Für die Gefährten sieht es alles andere als gut aus, denn der Drache hat seine Gegner bereits erkannt und stellt seinen Häschern eine tödliche Falle ...


Meinung:
Dies ist nun Werner K. Giesas zweiter Roman nach dem Siegel-Finale und eventuell kommen die Blauen Städte im neuen Zyklus wieder mehr zum tragen. Sehr gut war zumindest die aktive Rolle von Robert Tendyke der endlich wieder einmal an vorderster Front dabei war, wie er selbst es ja schon im letzten Abenteuer andeutete. Weniger gut gefällt mir hingegen die Entwicklung von Nicole Duval, die in diesem Roman sehr launisch und zickig ist. Selbstverständlich sind auch Romanfiguren nicht davor gefeit mal einen schlechten Tag zu haben. Den hat Zamorras Gefährtin aber in letzter Zeit öfter und gerade im vorliegenden Band mokiert sie sich sehr häufig über die "Männer" oder ist einfach bockig. Eher unverständlich ist auch Zamorras Entscheidung die Dhyarra-Kristalle nicht mitzunehmen. Immerhin konnte er beim besten Willen nicht ahnen, welche Gefahr auf die Zamorra-Crew wartet. Gerade nach dem vergeigten Urlaub aus Band 853 hätte der Dämonenjäger gewarnt sein müssen. Die Handlung selber spult sich sehr rasant, wie eben für Giesa typisch, ab und zeichnet sich vor allem durch Action und Dramatik aus. Gruselatmosphäre sucht der Leser hier vergebens und auch einige Zufälle in diesem Roman sind geradezu haarsträubend. So öffnet der Drache just in dem Moment ein Tor, als Zamorra ein eigenes mit dem Amulett öffnen will. Auch das Versagen des Amuletts vermag nicht zu überzeugen. Das erweckt stark den Eindruck, als ob es sich die Autoren sehr einfach machen wollten, um Merlins Stern agieren zu lassen oder eben nicht, gerade so wie es für den dramaturgischen Ablauf am günstigsten ist. Trotz alle dieser Punkte ist der Roman sehr unterhaltsam und vermag diverse Wartezeiten angenehm zu gestalten.


Besonderheiten:
Eine Blaue Stadt wird unter dem Dschungel des Amazonas entdeckt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein sehr schönes und erotisches Cover von Candy Kay, dass Nicole Duval in einem aufregend durchscheinenden Top und in martialischer Haltung zeigt. Durchaus würdig als Poster abgedruckt zu werden. Dieses allerdings auf der Innenseite des Umschlags dem Leser anzubieten ist unsinnig.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Mitten im brasilianischen Regenwald entdeckt eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Erde eine blaue Stadt. Einer der Teammitglieder steigt in die Stadt und kommt nicht mehr lebend zurück. Die anderen finden nur noch sein Skelett. Robert Tendyke, der die Forschungsarbeit finanziert, reist zusammen mit Zamorra und Nicole zu der Fundstelle. Nachdem eine junge Studentin in die blaue Stadt hinabsteigt, wird sie von Nicole verfolgt. Nicole entdeckt ein Dimensionstor und schreitet hindurch. Auf der anderen Seite findet sie die Studentin und ein großes drachenähnliches Wesen, das die Studentin frisst. Nicole kann noch rechtzeitig entkommen, dringt aber kurz darauf zusammen mit Zamorra und Tendyke wieder hinter das Tor um den Drachen zu besiegen. Doch das Unternehmen scheint sich als schwieriger herauszustellen, als geplant...


Meinung:
Ein recht durchschnittlicher Roman von W.K. Giesa. Die Story bietet zwar schon recht spannende Momente, aber recht begeistern wollte sie mich nicht. Blaue Städte, wie man im Roman erfahren hat, wurden von Zamorra und Co. schon öfters entdeckt und besucht. Ob der Drache nun ein Wächter der Stadt ist, oder nur zufällig dort war, wurde leider nicht geklärt, was mich persönlich schon interessiert hätte. Ansonsten gibts da nichts neues in diesem Roman und ich vergebe hier 2 Kreuze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Der Hintergrund wirkt sehr verschwommen und man kann kaum den Drachen vom Rest des Hintergrunds unterscheiden. Die Frau im Vordergrund, die wohl Nicole darstellen soll, ist hingegen gut getroffen. 3 Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze